Baureihe 218 – die lebende Bundesbahnlegende [Update August 2022]

Auch gut 40 Jahre nach der Auslieferung des letzten Exemplars (218 499 in 1979) ist der, einst 419* Exemplare umfassende, erfolgreichste Spross der V 160-Familie auf deutschen Schienen im Einsatz. Allerdings sinkt der Stern der dienstältesten DB-Großdiesellokbaureihe weiterhin unaufhörlich. Ursprünglich sollte die 218 die Lücke zwischen V 100 und V 200 füllen. Eine Hauptstreckendiesellok, die auch auf Nebenstrecken einsetzbar war. Das Einsatzgebiet wurde wesentlich abwechslungsreicher und reicht von S-Bahn-ähnlichen Vorortverkehren über schweren Güterzugdienst bis hin zu hochwertigen Schnellzugeinsätzen zwischen Nordsee und Alpenrand. Begleiten wir die 218er auf einigen typischen Einsatzrevieren im 21. Jahrhundert. Während traditionsreiche Standorte wie Lübeck und Regensburg bereits passé sind, können die DB-Werke in Kempten, Mühldorf und Niebüll sowie viele private Eisenbahnunternehmen auch 2022 noch nicht ganz auf die Baureihe 218 verzichten.

*Die Zahl setzt sich zusammen aus zwölf Vorserienloks (001-012), 398 Serienloks (101-398, 400-499), den acht umgebauten ehemaligen 210ern (901-908) und der 1975 aus 215 112 entstandenen 218 399.

Das 9-Euro-Ticket macht es möglich: Die Baureihe 218 kehrt für drei Monate in den Plandienst auf der Relation Magdeburg – Halberstadt (- Goslar) zurück! Die letztgebaute 218 pendelte am 3. August 2022 zwischen Magdeburg und Halberstadt und erreicht den zum Haltepunkt zurückgebauten Abzweigbahnhof Nienhagen (b. Halberstadt).
Dunkle Wolken liegen über der Zukunft der Baureihe 218? 218 190 und 218 311 sind mit einem Autozug von Westerland (Sylt) nach Niebüll unterwegs bei Triangel (16.08.07).

DB Werke

Werk Niebüll (seit 2005)

DB Autozug setzt nach wie vor im Shuttleverkehr zwischen Westerland/Sylt und Niebüll 218 in Doppeltraktion ein. Zwischen 2003 und 2008 wurden diese Leistungen von der Baureihe 215.9 übernommen, welche sich allerdings nur bedingt bewährte. Die Lokbeheimatung wechselte 2005 von Westerland zum neu errichteten Werk Niebüll. Seit Ende 2008 werden auch die Fernverkehrsleistungen der 218 im Norden [aktuell noch IC (Hamburg-Altona –) Itzehoe – Westerland/Sylt] vom Werk Niebüll betreut. Der Bestand umfasste lange Zeit überwiegend Loks der bei DB Regio längst entbehrlichen dritten Serie. Die seit 2016 geplante Ablösung im Sylt-Shuttle-Verkehr durch die Baureihe 245 ist unstet bis August 2022 vollzogen worden. Der IC-Verkehr nach Westerland wird noch etwas länger in 218-Hand bleiben, voraussichtlich bis 2025. Der bundesweit spürbare Mangel an betriebsfähigen Schienenfahrzeugen treibt auch im hohen Norden seine Blüten in Form von vielfältigen Leiheinsätzen. Die Eisenbahnfreunde kommen auf der Marschbahn somit nach vielen Jahren wieder in den Genuss von ozeanblau/beigen und orientroten 218ern, die von RP Railsystems angemietet werden.

Inzwischen sind durch die Leiheinsätze privater 218 die alten Bundesbahnfarben auf die Marschbahn zurückgekehrt. 218 381 besitzt seit Sommer 2019 wieder die ozeanblau/beige Lackierung. Wie zur Auslieferung dieser Maschine ist auch das Dach wieder ozeanblau ausgeführt. Am 31. Juli 2021 war sie mit einer verkehrsroten Schwester vor dem SyltShuttle auf dem Friedrich-Wilhelm-Lübke-Koog unterwegs.
218 380 und 379 verlassen mit einem SyltShuttle plus den Bahnhof Westerland (Sylt) gen Niebüll (14.08.20).

Werk Lübeck (seit 2010: Werk Kiel)

Die absolute Hochburg war über Jahrzehnte das Bw Lübeck mit einem Bestand von 104 Loks in Spitzenzeiten. Eine Lübecker Spezialität waren 218 mit französischem Pielstick-Motor. Diese anfangs exklusiv im Norden beheimateten Loks waren 218 197, 323-339, 427-434, 456-462 und 485-499. 2007 wurde mit 218 430 die letzte aktive „Pielstickerin“ remotorisiert. Die Vergabe der Nahverkehrsleistungen zwischen Hamburg und Westerland an die Connex-Tochter NordOstseeBahn Ende 2005 und die Elektrifizierung Hamburg – Lübeck bis Ende 2008 machten dem traditionsreichen 218-Standort den Garaus. Auch zwischen Lübeck und Bad Kleinen haben VT 628 (wiederum 2015 verdrängt durch VT 623) inzwischen alle lokbespannten Züge verdrängt. Eine Hand voll Maschinen wird heute vom neuen Werk Kiel aus vor den wenigen verbliebenen Zügen nach Lübeck sowie saisonalen Sonderleistungen [IC (Hamburg -) Lübeck – Puttgarden / Kieler Woche] eingesetzt.

Am 15. August 2007 waren die damals noch in Lübeck stationierten 218 495 und 261 mit einem Intercity auf der Marschbahn nordwärts unterwegs und durcheilen Lindholm, wo einst die Strecke nach Flensburg-Weiche abzweigte.

Werk Braunschweig (bis 2015)

Das Kerngeschäft der Braunschweiger 218 bildete über viele Jahre der RE-Verkehr zwischen Hannover, Goslar und Bad Harzburg. Mit der Abgabe dieser Leistungen an das private Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) Erixx zum 13./14. Dezember 2014 hat die 218 ihre Daseinsberechtigung verloren.

Die Ende 2013 aus Haltingen übernommene 218 396 brachte etwas Abwechslung in das „Alubrillen-Einerlei“. Am 22. Mai 2014 ist sie mit einem Zug von Goslar nach Hannover bei Haverlah unterwegs. Seit 2017 steht sie für die Brohltal-Schmalspureisenbahn Betriebsgesellschaft mbH in einem grün/beigen Farbkleid in Diensten.
Im Juni 2004 war 218 473 von Kempten nach Braunschweig umbeheimatet worden. Bis zur nächsten Revision im Frühjahr 2005 war sie noch in der von Märklin gesponserten „König-Ludwig“-Sonderlackierung unterwegs. Hier zu sehen als 612-Ersatz in Halberstadt als Schlusslok am RE Halle – Hannover (22.08.04).

Werk Halberstadt (2003-2005: Werk Stendal)

Auch in den neuen Bundesländern eroberten die 218er schnell neue Einsatzgebiete. Von Halberstadt aus gelangten sie ab 2000 u.a. nach Ilsenburg, Thale, Magdeburg, Elbingerode (Rübelandbahn) und Halle (Saale). Mit der Auflösung des Werkes Halberstadt Ende 2002 wurden alle Loks nach Stendal abgegeben. Mit der Abgabe der SPNV-Leistungen rund um Halberstadt Ende 2005 endete auch die Zeit der 218 in Sachsen-Anhalt. Zum Bestand gehörten auch die ersten Serienloks 218 101-107 und zeitweise die ehemaligen Gasturbinenloks (BR 218.9, ehemalige BR 210). In Stendal waren schon vor 2003 218er stationiert, die u. a. auf der Strecke Stendal – Oebisfelde – Wolfsburg – Braunschweig eingesetzt wurden und dort die Braunschweiger Loks verdrängt hatten.

Als 218 102 am 1. Dezember 2002 im Knoten Halberstadt auf Ausfahrt in Richtung Magdeburg wartete, waren die Umlackierung in verkehrsrot und die Umbeheimatung nach Stendal schon greifbar nahe.
Im April 2004 war auch der Bahnhof Blankenburg (Harz) noch fest in Hand der ersten Serien-218. Gleich drei Exemplare treffen im Spitzkehrenbahnhof aufeinander, darunter 218 103.
Nach der Vorserie (218 001-012, 1968) wurde mit 218 101 die erste Serienlok im April 1971 in Dienst gestellt. Sie war am 30. Oktober 2005 mit einer RB nach Blankenburg (Harz) vor der Kulisse Halberstadts unterwegs. Es folgte die Umstationierung nach Darmstadt und die z-Stellung im Jahr 2009. Im Juni 2013 folgte der letzte Gang zum Schrotthändler in Espenhain.

Werk Leipzig Hbf Süd (2001-2003, 2010-2013)

Ab Mitte 2001 erreichte die 218-Beheimatung auch Sachsen. Der zu Beginn noch überwiegend im damals schon seltenen ozeanblau/beige oder orientrot gehaltene „Neuankömmling“ sorgte allerdings nur bei wenigen einheimischen Eisenbahnfreunden für Begeisterung, wurde doch die Baureihe 219 auf der Relation Chemnitz – Geithain – Leipzig fast vollständig verdrängt. An Wochenenden gab es auch Verstärkerleistungen zwischen Leipzig und Hof. Letztlich gab die 218 auf der KBS 525 nur ein kurzes Intermezzo, denn im Februar 2003 wurden alle Leistungen auf Triebwagen umgestellt. Zwischen Mai und Dezember 2010 wollte es Leipzig noch einmal wissen und gab der 218 mit einer RE-Leistung zwischen Leipzig und Hof nochmals ein Aufgabengebiet. 218 333, 390 und 468 wurden dafür herangezogen. Nach einem Zwischenspiel in Ulm war 218 390 noch bis September 2013, ehe sie an die Mitteldeutsche Eisenbahn GmbH verkauft wurde, in Leipzig beheimatet und stand für besondere Aufgaben zur Verfügung.

Am 12. August 2001 war 218 208 noch in ozeanblau/beige in Chemnitz-Borna unterwegs in Richtung Leipzig.
Im Jahr 2010 waren nochmals RE-Leistungen durch das Vogtland zu traktionieren. 218 390 schiebt einen solchen über das Göltzschtal bei Netzschkau gen Leipzig. Inzwischen hängt auch hier der Fahrdraht. (19.09.10)
Wenn die neue Technik versagt: Eine liegengebliebene 285 der hvle zwang am 25. April 2013 zu dieser seltenen Bespannung. Der Kalkzug von Blankenburg (Harz) nach Küchwald wurde auf den letzten Kilometern von 218 390 und 218 831 abgeschleppt. Es war nicht der erste Einsatz dieser Art für die Leipziger Bereitschaftsloks.

Werk Darmstadt (seit 2009: Werk Frankfurt/Main-Griesheim)

In Darmstadt war die 218, wie in Leipzig und Trier, seit Mitte 2001 stationiert. Haupteinsatzgebiet war bis Dezember 2005 die Odenwaldbahn, ehe diese von VIAS übernommen wurde. Seither beschränkten sich die Einsätze im Wesentlichen auf die Relation Frankfurt (Main)- Bad Vilbel – Glauburg-Stockheim und einzelne Verstärkerzüge nach Nidda in Tagesrandlage. Seit Dezember 2012 sind die Einsätze im Niddertal stark gekürzt worden. Mit Auslieferung der Baureihe 245 ab Herbst 2013 sind die verbliebenen 218 abgelöst worden. Die Lokbetreuung erfolgte seit Mai 2009 offiziell im Werk Frankfurt-Griesheim. Eine weitere 218 wird in Frankfurt als Abschlepplok für die S-Bahn Rhein-Main vorgehalten, außerdem sind mehrere ICE-Abschlepploks der Baureihe 218.8 hier stationiert.

Das „Stockheimer Lieschen“ ist im Jahr 2007 umfassend saniert worden, der Bahnhof Glauburg-Stockheim besaß aber noch bis 2017 Formsignale. 218 449 hat den Bahnhof gerade mit einem RE nach Frankfurt (Main) Hbf verlassen. An diesem Tag endete die Beheimatung von 218ern in Darmstadt offiziell. Einen Tag später waren die Loks in Frankfurt-Griesheim zu Hause. (10.05.09)
2009-2013 gehörte auch 218 102 zum aktiven Frankfurter Bestand. Am 14. Mai 2010 war „Oma“ in Höhe des Stockheimer Vorsignals nahe Glauberg unterwegs. Im April 2014 wurde sie in Trier-Ehrang zerlegt.

Werk Trier (seit 2001; 2011-14: Werk Kaiserslautern)

Ab 2001 ersetzten 218er die Baureihe 215 auf der Eifelbahn Trier – Gerolstein – Köln und der Steilstrecke Boppard – Emmelshausen. Die Einsätze in der Eifel gingen 2011 zu Ende. Nach Emmelshausen sollte schon im Dezember 2009 Schluss sein, jedoch erhielten die RS1 von Rhenus Veniro die Steilstreckenzulassung erst wesentlich später, sodass die 218 bis Frühjahr 2011 zum Zuge kam. Verbliebene Aufgaben waren der RE-Verkehr Mainz – Alzey – Worms (bis Ende 2014) und sonntägliche Doppelstockzüge ins elsässische Wissembourg von Koblenz, Mainz und Neustadt (Weinstraße) aus. Seit April 2011 waren die Loks in Kaiserslautern beheimatet, wurden aber in Frankfurt-Griesheim gewartet.

Länger als prophezeit hielten sich die Loks auf der Steilstrecke Boppard – Emmelshausen. Am 7. Mai 2009 verlässt 218 408 den Bahnhof Boppard und das Rheintal auf dem Weg nach Emmelshausen. Wegen der starken Beeinträchtigung des Oberbaus wurden die Fahrzeuge mit zusätzlichen Spurkranzschmieranlagen versehen.
Nur ein Gastspiel blieb der Einsatz auf der oberen Ahrtalbahn zwischen Dernau und Remagen. Triebwagenmangel führte im Frühjahr 2010 zu 218-Einsätzen auf dieser reizvollen Strecke. Kurz nach Verlassen des Haltepunktes Ahrweiler Markt wird schon das Einfahrsignal des Bahnhofs Ahrweiler passiert. 218 137 war die letzte aktive ehemalige CityBahn-Lok (CityBahn war 1984 ein DB-Projekt auf der Aggertalbahn mit eigens lackierten Zügen). Heute steht sie im DB-Museum Koblenz-Lützel und hat die markante reinorange-kieselgraue Lackierung zurückerhalten (07.05.10). Bei einem schweren Hochwasser im Juli 2021 wurde auch die Bahnstrecke in weiten Teilen zerstört.
Bis Oktober 2014 kam die 218 ins Elsass nach Wissembourg (Weißenburg), wo die Strecken aus Neustadt (Weinstraße) und Haguenau (Elsass) zusammenlaufen. In der Hauptsaison gibt es Direktverbindungen von Koblenz und Mainz. 218 424 steht zur Rückfahrt nach Neustadt (Weinstraße) bereit. (09.05.10)

Werk Regensburg (bis 2008)

Regensburg war ein traditionsreicher 218-Standort. Unter vielen anderen waren die Vorserienloks hier etwa drei Jahrzehnte lang stationiert. Die letzten herausragenden Leistungen waren der RE-Langlauf nach Leipzig und die Schnellzüge zwischen Nürnberg und Prag, welche bis/ab Furth i. Wald von 218ern bespannt wurden. Mit der Aufgabe der 218-Unterhaltung Ende 2008 ging der Prager RE noch für ein Jahr an Kemptener Loks, ehe Arriva mit ER20 übernahm.

Die Schnellzüge zwischen Prag und Nürnberg wurden wechselweise aus DB- und ČD-Wagen gebildet. 218 341 und 153 eilen mit einem solchen durch Kothmaißling in Richtung Schwandorf. 218 341 trägt einen Zusatzscheinwerfer (07.10.07)
Eine weitere bemerkenswerte Leistung war der RE-Langlauf zwischen Regensburg und Leipzig in den Jahren 2003 bis 2007. Am 29. Juli 2006 verließ 218 225 mit dem VierLänderExpress den Bahnhof Schwandorf in Richtung Leipzig. Die Lok ging ab 2007 in den Bestand von DB Museum über. Sie befindet sich nicht betriebsfähig in der Obhut des Historische Eisenbahn Mannheim e.V.
Das Regensburger Rundhaus war am 7. Dezember 2007 bereits gefallen. Es genießen v.l.n.r.: 218 341, 225 073, 218 276 und 218 340 die raren Strahlen der Dezembersonne.

Werk Ulm

Ab 1997 haben 218er die ehemalige 215-Hochburg erobert. Von Ulm aus beherrschten die „Windmühlen“ lange den Verkehr auf der Südbahn nach Friedrichshafen und weiter bis an den Bodensee nach Lindau. Zu bespannen waren neben dem Interregio-Express mit modernen Doppelstockwagen auch Intercitys. Ebenfalls im IC-Verkehr kamen Ulmer Loks von Augsburg bis nach Oberstdorf. Die Planleistungen auf der Teckbahn (auch Güterverkehr) gingen Ende 2009 durch Teilelektrifizierung verloren. 2018 hat der Ausbau der Südbahn begonnen, welche im Dezember 2021 offiziell den elektrischen Betrieb aufnahm. Die wenigen verbliebenen Ulmer Loks kommen noch ersatzweise auf der Südbahn/Hochrheinbahn und für diverse Sonderdienste zum Einsatz.

Im Allgäu waren die Ulmer Loks mit IC-Verkehr beschäftigt. 218 156 verließ am 24. August 2007 mit IC 2084 „Nebelhorn“ den Startpunkt Oberstdorf in Richtung Augsburg. Rechts wartete die Ulmer 218 196 auf den nächsten Einsatz.
Am Wochenende gelangte die 218 noch bis Mitte 2018 mit zwei Zugpaaren auf die obere Höllentalbahn (Rottweil – )Donaueschingen – Neustadt (Schwarzwald). Am 31. August 2013 passierte 218 464 die Gutachbrücke in Lenzkirch, OT Kappel, nahe Neustadt.
Die württembergische Südbahn Ulm-Friedrichshafen ist seit Herbst 2021 elektrifiziert. Einstöckige Nahverkehrszüge, wie hier mit 218 443 bei Warthausen am 19. August 2007, waren schon länger Geschichte. Mittlerweile trägt diese Lok den farbenfrohen „Touristik-Lack“ und kommt landesweit für DB Gebrauchtzug zum Einsatz.

Werk Kempten

Seit 1972 avancierte Kempten zu einer beständigen Hochburg der 218er, wo seinerzeit auch Exoten wie 219 001, 232 001 (V 320 001) und die Baureihe 210 stationiert waren. Privatisierung und Neufahrzeuge haben die Einsatzgebiete schon stark beeinträchtigt. Seit Mitte 2014 hat die Baureihe 245 auch hier die Nachfolge sukzessive angetreten. Da im Jahr 2015 die Bn-Wagen durch Doppelstockwendezüge ersetzt worden sind, benötigt Kempten nun Loks mit zeitmultiplexer Wendezugsteuerung (ZWS). Einige der in Kaiserslautern und Frankfurt-Griesheim entbehrlich gewordenen ZWS-Loks sind im Dezember 2014 nach Kempten umbeheimatet worden. Bis Dezember 2021 währte der Einsatz am RE München Hbf – Buchloe – Memmingen/(– Kempten). Seither haben die verbliebenen Kemptener 218 den IC-Dienst nach Oberstdorf übernommen.

218 475 eilte mit einem Regionalexpress nahe Immenstadt durch den Ortsteil Stein, 24. August 2007.
Am 4. Januar 2015 trafen sich im Münchner Hbf mit 218 469 und 467 zwei Allgäuer Urgesteine. Beide waren seit ihrer Inbetriebnahme 1976 in Kempten stationiert. 218 467 warb seit Oktober 2013 für das Bayern-Ticket. Mittlerweile fährt sie für die MEG, wieder in verkehrsrot.

Werk Mühldorf

Die Loks gehören zur DB-Regio-Tochter Südostbayernbahn (SOB). Nach Abstellung von 218 356 im April 2014 sind ausschließlich 218.4 in Mühldorf aktiv. Sie kommen anno 2022 noch vor Doppelstockzügen zwischen München und Mühldorf (– Simbach) zum Zuge. Eine Besonderheit stellte das samstägliche RE-Zugpaar 27005/27004 zwischen (München –) Mühldorf und Passau auf der romantischen Rottalbahn, gebildet aus IC-Wagen (Kurswagen des ICs „Rottaler Land“ von/nach Hamburg) dar, welches am 13. Dezember 2014 eingestellt wurde. Bis in die jüngere Vergangenheit gab es für die 218 in Oberbayern auch einzelne Güterzugleistungen. So befand sich jahrelang eine abendliche Übergabe von Simbach nach Mühldorf in 218-Hand oder 2009 ein Müllzug nach Freilassing. Während im Güterverkehr der Generationswechsel durch die Baureihe 266.4, die hier 217, 225 und 232/233 abgelöst hat, schon vollzogen worden ist, sind bei DB Regio die 218 ab Herbst 2014 durch die viermotorige Traxx P160 DE ME (DB-BR 245) zwischen München und Simbach teilweise abgelöst worden. Im Dezember 2021 endete mit der abgeschlossenen Elektrifizierung der Allgäubahn der Eurocity-Verkehr zwischen München und Lindau. Da sich DB Regio/SOB die Verkehre rund um den Linienstern Mühldorf bis 2024 sichern konnte, wird Mühldorf wohl, neben Niebüll, zum 218-Auslauf-Bw der DB avancieren.

Durch die Stationierung der Splitterbaureihe 217 und die Vorhaltung einiger Farbexoten war Mühldorf in den 2000er Jahren als „Dieselparadies“ Wallfahrtsort vieler Eisenbahnfreunde. Ein Blick auf das Werk Mühldorf (Obb) am Abend des 20. August 2006: Links führt 218 426 eine Reihe Artgenossinnen an, ansonsten dominiert die Baureihe 217. 213 333 hat vor dem Hilfsgerätewagen Aufstellung genommen. Heute prägt die Baureihe 266.4 (DB-BR 247) das Bild.
Mühldorfer 218 sind vor Güterzügen inzwischen die absolute Ausnahme. 2009 war das noch anders, als ein Müllzug nach Freilassing zuverlässig mit 218 bespannt wurde. Am 19. August 2009 fuhr 218 360 mit diesem Zug aus dem Bahnhof Tüssling aus.
Viele Jahre hielt sich der IC Rottaler Land, welcher zwischen Mühldorf und Passau zum Nahverkehrstarif genutzt werden konnte und hauptsächlich der An- und Abfuhr von Kurgästen rund um Bad Birnbach diente, wacker. Im Dezember 2014 wurde auch dieser letzte klassische „Heckeneilzug“ gestrichen. 218 444 erreicht mit RE 27004 den Bahnhof Pfarrkirchen von Passau kommend und passiert am 19. Juli 2014 die im August 2013 von „Freunde Historischer Eisenbahn Mühldorf e.V.“ nach erfolgter Restauration hier aufgestellte 218 348. Auch für diese Lok ging es schnell wieder abwärts: Sie befindet sich mittlerweile im Stillstandsmanagement Engelsdorf.
Für ein Jahr kamen die Mühldorfer Loks vor Intercitys bis Chemnitz und Dresden. Am Morgen des 16. Januar 2006 haben 218 418 und 218 401 mit einem IC aus Karlsruhe ihr Ziel Chemnitz Hbf erreicht.

Kleinststandorte

DB Fahrwegdienste GmbH, Karlsruhe

Die drei bei DB Fahrwegdienste GmbH eingestellten Maschinen (208, 249 und 272) sind buchmäßig in Karlsruhe stationiert, kommen aber deutschlandweit zum Einsatz. Ebenfalls in Karlsruhe stationiert sind 218 483 und 484, welche für Sonderdienste vorgehalten werden (z. B. als Abschlepploks in Ludwigshafen).

218 139 war am 26. August 2013 an der Hochrheinbahn im Bauzugdienst beschäftigt. In Lauchringen wird Schotter verladen, welcher wenige Kilometer weiter östlich beim zweigleisigen Streckenausbau Verwendung finden wird. Diese Maschine ist im Januar 2018 an Eisenbahnlogistik Vienenburg, Rainer Mühlberg abgegeben worden.

DB Kurhessenbahn (Kassel, 2005-2019)

2002 wurde mit der Kurhessenbahn (KHB) eines von fünf RegioNetzen der DB gegründet. Seit Anfang 2005 gehör(t)en auch verschiedene 218 zum Bestand der KHB. Zunächst kam 218 200 nach Kassel. Ab 2007 wurde diese unterstützt durch 218 221, welche jedoch in schlechtem Zustand war und bald darauf wieder ausschied. Seit Frühjahr 2008 zählt die ehemalige Regensburger 218 387 zum Besitz der Kurhessenbahn und erhielt erstmals eine purpurrote Farbgebung im alten Bundesbahndesign. 218 200 wurde Ende 2009 mit Fristablauf ausgemustert und inzwischen verschrottet. Zu den Aufgabengebieten gehörten Güter-, Arbeits- und Sonderzüge im KHB-Streckennetz, aber auch außerhalb.

218 387 kam regelmäßig vor Sonderzügen zum Einsatz. Am 11. September 2015 war sie vor einem Überführungszug mit Museumsfahrzeugen aus Koblenz-Lützel in Ernsthausen auf dem Weg nach Frankenberg (Eder). Seit 2019 ist die Lok schadhaft in Leipzig-Engelsdorf abgestellt.

DB Erzgebirgsbahn (Chemnitz, 2010-2013)

Ebenfalls ein RegioNetz und eine Tochterfirma von DB Regio ist die Erzgebirgsbahn (EGB). Da ab 2010 bei der Fahrzeugflotte (VT 642) einige Hauptuntersuchungen und Umbaumaßnahmen anstanden und die im Bestand befindliche 202 646 nicht über eine (elektrische) Zugheizung verfügte, wurden zunächst 218 324 und ein Bn-Wagen von Mühldorf ausgeliehen. Im April/Mai 2010 fanden Personalschulungen auf der Zschopautalbahn statt (KBS 517). Anschließend wurde 218 324 wieder nach Mühldorf abgegeben und von 218 430 abgelöst. Im vierten Quartal 2010 kam es dann vermehrt zu Einsätzen im RB-Verkehr zwischen Chemnitz, Annaberg-Buchholz und Cranzahl sowie vereinzelt zwischen Chemnitz und Aue. Auf den anderen Strecken konnten mangels Steuerwagen keine Plandienste bestritten werden. Seit 2012 wurde die Lok nur noch für sporadische Arbeitszüge und Schneepflugeinsätze benötigt. Sie stand die meiste Zeit im ehemaligen Ausbesserungswerk Chemnitz im Freien und wurde folgerichtig am 10.07.2013 zurück nach Mühldorf abgegeben (inklusive der beiden Reisezugwagen). >> Zum ausführlichen Bildbeitrag über die EGB-218 von RMC <<

Nach der Personalschulung erfolgten in der ersten Juniwoche die Prüfungsfahrten, beides in Form von Regionalbahnen zwischen Chemnitz und Cranzahl. Am 4. Juni 2010 war 218 324 bei Scharfenstein unterwegs. Zehn Tage später fuhr die Lok letztmalig aus eigener Kraft nach Mühldorf und spendete bald darauf ihrer Nachfolgerin die Drehgestelle.
218 430 erreichte am 14. Juli 2010 ihre neue Heimat Chemnitz. Bis 2007 war sie fast dreißig Jahre im Norden zuhause und wurde als letzte bis dahin von einem Pielstickmotor angetrieben. Anschließend folgten kurze Stationen in Kempten, Trier und Mühldorf. Sie gehört zu den zwölf Loks, die 1996 für den Schnellverkehr Berlin Zool. Garten – Nauen( – Hamburg) auf 160km/h ertüchtigt worden sind und bis 1999 als Baureihe 210.4 geführt wurden (210 430). Am 27. Dezember 2010 war sie im RB-Verkehr zwischen Cranzahl und Chemnitz in Wilischthal unterwegs.

DB Westfrankenbahn (Aschaffenburg)

Auch das RegioNetz Westfrankenbahn (WFB) besaß seit 2006 schon verschiedene „Hasenohren“. Bis März 2007 war 218 372 in Aschaffenburg stationiert, welcher Ende 2008 die 218 105 folgte. Diese Lok erhielt 2010 in Anlehnung an 218 217 einen Anstrich in weinrot/beige und kam bis Ende 2012 häufig vor den farblich passenden und ebenfalls bei der WFB eingestellten TEE-Museumswagen im Sonderreiseverkehr zum Einsatz. Wegen eines schweren Frostschadens am Motor war die Lok lange abgestellt und ihre Zukunft ungewiss. Im März 2014 erhielt die Maschine einen Tauschmotor, war aber nur kurze Zeit wieder unter den Aktiven für die WFB und steht mittlerweile in Diensten der NeSA Eisenbahn-Betriebsgesellschaft Neckar-Schwarzwald-Alb mbH, Rottweil. Als Ersatz ist seit Juli 2015 die 218 460 in Aschaffenburg stationiert. Nicht selten wird die 460 bei Lokmangel an andere Standorte verliehen (z. B. Mühldorf, Niebüll).

Im Rahmen einer IS630 im Werk Bremen-Sebaldsbrück erhielt 218 460 ein ozeanblau-beiges Farbkleid und den Spitznamen „Conny“. Am 29. Januar 2017 war sie mit einem zusätzlichen Reisezug (RE 39502 Hof – Nürnberg) in Wunsiedel-Holenbrunn zu beobachten.

DB Netz

Drei 218er sind von DB Netz übernommen worden. 218 392 ist seit Juli 2011 bei DB Netz AG Instandsetzung, 218 477 seit Februar 2013 bei DB Netz Fahrwegdienste und 218 471 seit 2016 bei DB Netz, Zentrale Streckenmanagement/Schienenfahrzeuge eingestellt. Die Loks kommen deutschlandweit hauptsächlich vor Messzügen zum Einsatz. Sie erhielten eine am verkehrsroten Schema orientierte Lackierung mit gelbem Lokkasten und grauen Kontrastbalken.

Die wenige Monate zuvor von DB Netz übernommene 218 477 erstrahlt am 19. Juli 2013 erfrischend gelb. Wie ihre Schwester 218 392 hat sie auch die unvermeidbare Alubrille, LED-Scheinwerfer und eine integrierte Kamera zur Streckenaufzeichnung an der Dachstirn erhalten. Hier ist sie bei Schönberg (Vogtl) nach Hof unterwegs.

DB Gleisbau GmbH / DB Bahnbau Gruppe

Am 1. Januar 2010 wurden alle DB-Unternehmen, die im Bereich Bauleistung an Infrastruktur tätig sind, zur Bahnbau Gruppe fusioniert. Somit gingen auch die von der DBG genutzten 218 261, 287 (Ersatzteilspender), 304, 391 und 449 zur Bahnbau Gruppe über. Sie kommen landesweit im Bauzug-/Baustellendienst zum Einsatz. Zunächst in Augsburg-Oberhausen beheimatet, sind die vier Loks seit 1. Januar 2012 in Duisburg-Wedau zuhause. 218 261 war bis 2021 noch verkehrsrot, trägt aber seit einer Revision im Juli’21 wie die anderen Maschinen einen gelben Anstrich.

218 304 war am 8. August 2020 damit beschäftigt, einen Schwellenzug in den Chemnitzer Außenbahnhof zu drücken.

DB Systemtechnik, Minden (2011-2014)

DB Systemtechnik ist das „Ingenieurbüro der DB AG“ und Dienstleister im Bereich Bahntechnik. Um die beiden abgegebenen Dieselloks (753/217 001 und 002) zu ersetzen, wurde 2011 218 399 übernommen. Sie kam bis 2014 fast ausschließlich vor Messzügen zum Einsatz. Ab Januar 2015 war sie in Diensten von ELBA Logisitk GmbH aus Backnang und aktuell fährt sie für die NeSA Eisenbahn-Betriebsgesellschaft Neckar-Schwarzwald-Alb mbH, Rottweil.

Die von 2011 bis 2014 für DB Systemtechnik eingesetzte 218 399 hat einen besonderen Lebenslauf. Sie entstand 1975 nach einem schweren Unfallschaden aus 215 112. Die Baureihe 215 war als Übergangslösung zwischen Dampflokabschied und der noch nicht serienreifen 218 konzipiert worden und sollte später zur 218 umgebaut werden können. Letztlich blieb der Umbau von 215 zu 218 aber ein Einzelfall. Am 25. Mai 2011 war die frisch hauptuntersuchte und dementsprechend strahlende Maschine mit einem Messzug zwischen Zwickau und Chemnitz in Grüna (Sachs) unterwegs. Inzwischen besitzt sie Schienenräumer.

DB Museum, Nürnberg

Die bis Mitte 2003 in Leipzig Hbf Süd stationierte 218 212 trägt seit Oktober 2003 eine Sonderbeklebung zu Ehren Udo Lindenbergs. Im Einsatz stand sie vor Sonderzügen damit nicht mehr lange. Seit 2014 steht sie als Leihgabe im Erlebnisbahnhof Amorbach. Die Aufnahme zeigt den Sonderling im Bahnhof Wilkau-Haßlau vor einer Sonderleistung aus Zwickau (September 2004).

Splittergattungen

DB Fernverkehr (Baureihe 218.8)

Um im Notfall liegengebliebene ICE abschleppen zu können, erwarb DB Fernverkehr ab 2003 insgesamt 19 Loks und versah sie zur Abgrenzung von Regioloks mit 800er-Ordnungsnummern. Die 218.8 sind buchmäßig in Frankfurt (Main) und Berlin-Rummelsburg beheimatet. Vergeben wurden die Nummern 218 810, 812, 813, 820-825 und 830-839. Die zweite Ziffer der Ordnungsnummer steht für die Lieferserie, z.B. 218 831 ist ex-218 394. Die Loks erhielten Scharfenberg-Adapterkupplungen. 218 820-823 sind bereits ausgemustert und verschrottet worden. Verteilt auf mehrere Großstädte machen sich die verbliebenen 15 Loks auch vor anderen anfallenden Sonderdiensten oder als Aushilfe nützlich.

218 831 (ex-218 394) ist häufig in Leipzig Hbf anzutreffen. Als Ende Oktober 2008 die ICE-T-Züge der Baureihe 411 wegen Problemen mit den Radsatzwellen aus dem Verkehr gezogen wurden, war 218 831 als Rangierlok vor Ersatzzügen unermüdlich im Einsatz. Hier sehen wir sie vor einer Garnitur SBB-Fernverkehrswagen am 30.10.08 in der Leipziger Bahnhofshalle.
Auch 218.8 müssen seit 2019 regelmäßig auf der Marschbahn aushelfen. 218 825 (ex-218 237) zieht mit 218 448 (PRESS-218 054) gerade einen Sylt-Shuttle aus Klanxbüll in Richtung Sylt (29.07.21).

Baureihe 225.8 (218.0)

Von den zwölf Vorserienloks wurden 2003-2005 sieben Maschinen (002-006, 009 und 011) an den Geschäftsbereich für Güterverkehr (aktuell wieder als DB Cargo bezeichnet) abgegeben und aus abrechnungstechnischen Gründen unter der Baureihenbezeichnung 225.8 eingegliedert. Mitte 2014 sind davon nur noch 225 802, 806* und 809 aktiv gewesen. Die Loks waren vorrangig in Oberhausen, zeitweise auch ein Teil in Mühldorf, stationiert. Im Rahmen der ab 2007 eingeführten UIC-Kennzeichnung enthielt die zwölfstellige Tfz-Nummer meistens wieder die alte 218-Bezeichnung. Mittlerweile sind alle Loks bei DB Cargo ausgeschieden.

*225 806 wurde von der Lappwaldbahn übernommen.

225 809 und 806 bringen einen kurzen Güterzug von Burghausen nach Mühldorf und passieren das Einfahrsignal von Altötting (19.08.09). Hinter den Nummern verbergen sich keine geringeren als die 218-Urgesteine 218 009 und 006.

Private EVU

Railsystems RP GmbH (RPRS)

Dieses in Gotha ansässige EVU betreibt aktuell ein gutes Dutzend Fahrzeuge der Baureihe 218 (elf betriebsfähig). Diese besitzen teilweise wieder die klassischen Bundesbahnfarbschemata ozeanblau/beige (218 381, 447, 466, 480, 488, 489, 490) und orientrot (218 319, 376, 402). Die Loks werden landesweit vermietet. Gern nutzt diese Dienste auch die Deutsche Bahn, um ihren Lokmangel im IC-Verkehr und beim SyltShuttle zu kompensieren.

Einer der ersten Einsätze im neuen/alten Farbkleid führte 218 402 ins Erzgebirge. Hier ist sie bereits auf dem Rückweg mit Arnstädter Museumsloks vom Besuch der Schwarzenberger Eisenbahntage (Durchfahrt Hartenstein (Sachs) am 13.05.18).
Anno 2020 ist ein Großteil der RPRS-218-Flotte in ozeanblau/beiger Farbgebung lackiert. 218 490 und 480 bringen einen Intercity nach Westerland (Sylt), Ausfahrt Niebüll. Die Formsignale haben 2021 ihren Standort gewechselt, befinden sich nun im Rücken des Betrachters.

Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft Pressnitztalbahn mbH (EBB PRESS)

Auch die EBB PRESS verfügt mittlerweile über einen 218-Bestand von fünf aktiven Maschinen. Dies sind 218 448, 458, 454, 462 und 412. Diese wurden in das PRESS-Nummernschema als 218 054-058 eingeordnet. Die nicht betriebsfähigen 218 410, 444 und 496 fungieren als Ersatzteilspender.

218 055 (alias 218 458) und 054 (alias 218 448) vor einem Intercity in Westerland am 14. August 2020.

Eisenbahngesellschaft Potsdam mbH (EGP)

Aktuell sind bei der EGP folgende 218er im Bestand (Stand: 08/2021):

  • betriebsfähig: 218 002 / 225 802, 218 153, 218 201 und 218 205
  • Ersatzteilspender: 218 125
Dank EGP hat auch die älteste erhaltene 218 noch nicht ausgedient. 225 802 alias 218 002 im EGP-Werk Wittenberge in den aktuellen Firmenfarben. Foto: FB
Auch 218 205 ist wieder aufgearbeitet worden. Hier zu sehen vor der Revision im Werk Eberswalde. Foto: FB

Regio Infra Service Sachsen GmbH (RISS; 2018-2022)

Seit 2018 waren auch 218 im Bestand dieses Chemnitzer EVU. 218 468 konnte nach langer Abstellzeit im Juni 2019 den Betrieb aufnehmen.

218 468 hat am 26. Mai 2020 einen Zug mit Schadholz in Pockau-Lengefeld abgeholt. Mit dem zweiten Zugteil sehen wir die Graue in Hetzdorf (Flöhatal).
218 407 war zunächst als Ersatzteilspender für 218 468 vorgesehen (Achsgetriebe). Seit Mitte 2019 stand sie – ohne Drehgestelle – in Berthelsdorf (Erzgeb) abgestellt. Am 23. August 2023 wurde sie durch Railsystems RP abgeholt.

Mitteldeutsche Eisenbahn GmbH (MEG)

218 390 (bis 2020) und 218 467 sind im Bestand dieses DB-Tochterunternehmens. Einsatzgebiete sind Messzüge und andere Sonderleistungen.

Von 2014 bis 2020 war 218 390 für die MEG im Einsatz. Am 16. September 2014 überführte sie Reisezugwagen nach Schwarzenberg (Erzgeb), aufgenommen in Aue.
Nach 9 Jahren Abstellung im Freien wurden fünf 215.9 am 17. Oktober 2017 von Chemnitz zur Verschrottung nach Espenhain abgefahren. Die Überführung übernahmen 218 467 (sichtbar als Schlusslok) und 218 390 (Zuglok bis Böhlen). Die Aufnahme entstand in Burgstädt.

NeSA Eisenbahn-Betriebsgesellschaft Neckar-Schwarzwald-Alb mbH, Rottweil

Die NeSA hat aktuell 218 105 (weinrot/beige), 117 (reinorange/kieselgrau), 155 (purpurrot), 256 („Helios-Lackierung“), 399 (verkehrsrot) und 218 468 (grau/schwarz) im Bestand.

Im Sommer 2020 war 218 155 von der EBB PRESS angemietet worden. Am 16. Juni hat sie Rungenwagen zur Holzverladung nach Pockau-Lengefeld gebracht.

Power Rail GmbH

Das 2004 gegründete Magdeburger Eisenbahnverkehrsunternehmen hat seit 2017 die wieder in ozeanblau/beige lackierte 218 472 im aktiven Bestand.

Das von Juni bis August 2022 gültige 9-Euro-Ticket brachte die Baureihe 218 für drei Monate zurück in alte Einsatzgebiete zwischen Goslar, Halberstadt und Magdeburg. Oft war 218 472 von Power Rail vor dem RE 21 in diesem Zeitraum eingesetzt worden. Am Morgen des 3. August 2022 fährt sie in Wernigerode ein. Im Hintergrund grüßt der Brocken.

An dieser Stelle endet diese Dokumentation der 218-Einsätze im 21. Jahrhundert vorläufig. Ich bitte zu bedenken, dass nicht alle Einsatzgebiete und derzeit noch aktiven Loks dargestellt werden konnten.

Im Folgenden sind alle übrigen Standorte, die jemals 218 beheimateten, aufgelistet (2019 noch dort stationierte Loks in Klammern): Flensburg, Hagen-Eckesey, Haltingen, Hamburg-Altona, Hamburg-Ohlsdorf/S-Bahn Hamburg (218 474), Karlsruhe (218 483 und 484), Köln-Deutzerfeld, Krefeld, Oberhausen, Plochingen/S-Bahn Stuttgart (218 486) und Rostock.

Auch in Österreich kam die 218 kurzzeitig auf der Graz-Köflacher Eisenbahn in Form von 218 117 und 256 in eigenwilliger Lackierung vor Doppelstockzügen zum Einsatz.

Möge die Baureihe 218, als (fast) letzte Großdiesellok der DB im täglichen Reisezugdienst, ihren zahlreichen Fans noch eine Weile erhalten bleiben!

© 2023 MBC

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3 Antworten

  1. A. Doderer sagt:

    Zum Werk Regensburg sollte man anmerken, dass dieses bis zu 78 Loks der Baureihe 218 und zusätzlich die 15 Loks der Baureihe 217, also bis zu 93 der elektrisch beheizten 216-Variante beheimatete, lange Zeit waren es dann 86 Stück.Abgesehen von der Zeit, als die Flensburger Loks nach Lübeck umbeheimatet waren, war damit Regensburg lange Jahre der größte 218-Standort überhaupt.

  2. harald spötzl sagt:

    im betriebswerk kempten/allgäu stehen auch noch 5 fahrbereite 218er. ich arbeite gern an diesem „dinosaurier“ wegen der alten und einfachen technik. ist halt noch so richtig ouldschool.

  3. Michael Rosovits sagt:

    Es gibt wohl keine andere Lokomotive in der Deutschen Geschichte, außer vielleicht der preußischen P8, die so vielseitig eingesetzt wurde und selbst heute noch vor hochwertigen Zügen wie Intercity treue Dienste leistet. Alle anderen Lokomotiven wanderten im Alter in untergeordnete Dienste ab. Das ist gute alte robuste Mechanik unkaputtbar. Wenn man bedenkt, dass diese Lokomotiven vor allen heute an der Leistungsgrenze betrieben werden.

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