Borna ist ein ausgangs des 13. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähntes zweireihiges Waldhufendorf am Nordrand des Erzgebirgsbeckens. Nach der Eingemeindung zur Stadt Chemnitz (1913) entstanden viele Arbeiterwohn- und Kleinsiedlungen. Mittlerweile bildet Borna zusammen mit dem angrenzenden Heinersdorf einen Stadtteil. Seinen ersten Bahnanschluss erhielt Borna erst im Juli 1901, denn die seit 1872 an der KC-Linie liegende Gemeinde hatte zunächst keine eigene Station bekommen. Schon zweieinhalb Jahre später bekam Borna durch die Eröffnung der CO-Linie auch seine eigene (Güter-)Ladestelle (siehe Beitrag Zwischen Küchwald und Rabensteiner Wald). Die Industrialisierung hielt nun mit Gießereien und Ziegelei Einzug.
Nach dem Bf Küchwald geht die zweigleisige KC-Linie nordwärts in eine ca. 600 Meter lange Gerade über.
Schon im nächsten Rechtsbogen liegt der Haltepunkt Chemnitz-Borna (km 57,1 KC; offizielle Bezeichnung bis Juli 1913: „Borna b. Chemnitz Hp“; Mai 1953 bis Mai 1990: „Karl-Marx-Stadt-Borna Hp“). Er liegt im Gleisbogen, in unmittelbarer Nähe zum Überführungsbauwerk der am 17. Dezember 1903 in Betrieb genommenen Industriebahn Küchwald – Obergrüna. Leider ist über den Haltepunkt Chemnitz-Borna nur wenig aus den ersten Betriebsjahrzehnten bekannt. (Auch die einschlägige Literatur hüllt sich dazu in Schweigen.) Der Haltepunkt existierte nicht von Beginn der KC-Linie an, sondern wurde erst am 15. Juli 1901 eröffnet. Mutmaßlich war die Station seitdem ein besetzter Haltepunkt. Die Station fungierte nie als Blockstelle, denn bereits 800 Meter weiter (km 56,3 KC) gab es die Blockstelle (Chemnitz-)Borna, von der leider noch weniger überliefert ist. (Sachdienliche Hinweise dazu werden sehr gern entgegen genommen.) Die Station verfügt über zwei Außenbahnsteige, welche durch eine Fußgängerunterführung miteinander verbunden sind. Die Treppenzugänge der Unterführung sind mit hölzernen Überdachungen versehen, welche auch als kurze Bahnsteigdächer fungieren. Regelmäßiger Vandalismus nach der Wende forderte schnell sämtliche Verglasungen und Bahnhofsuhren. In der ersten Hälfte der 1990er Jahre erfolgte ein Teilabriss des eigentlichen Stationsgebäudes, welches die Holzkonstruktion und das seit 2013 wieder als Wohnung genutzte Beamtenwohnhaus miteinander verband. Im Stationsgebäude befand sich neben einem Warteraum auch die Gepäckabfertigung. Das Streckengleis in Fahrtrichtung Chemnitz/Karl-Marx-Stadt wurde im Zuge der Reparation 1946 demontiert und der westliche Bahnsteig somit funktionslos. Erst 1973 wurde die Zweigleisigkeit wieder hergestellt. Bis in die frühen 1990er Jahre hinein gab es im Hp noch eine Fahrkartenausgabe (vermutlich zuletzt nur noch stundenweise besetzt).
Wie sich die Heimat in zwei Jahrzehnten wandelt:
Ein großes Dankeschön geht an Siegfried Bergelt und Volker Dornheim für die zur Verfügung gestellten historischen Aufnahmen, sowie an Jens Herbach für die Informationen auf seiner Homepage.
Frister, Thomas (2002). Meisterfotos aus der Dampflokzeit. Band 3: Bahnanlagen in Sachsen. Fotografiert von Günter Meyer. Gera/Freiburg: EK-Verlag. S.59.
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