Die Baureihe 241 [Update 10/2015]

Die Baureihe 241 war eine Weiterentwicklung der V300-Familie, welche bis dahin aus den Baureihen 230, 231, 232, 234 und 242 bestand. Der Prototyp für die neue Variante war 232 237, welche 1997 umgebaut wurde und als 232 800 fortan 4000 PS Leistung ihr Eigen nannte. Nachdem sich der Umbau bewährte, folgten insgesamt zehn weitere Maschinen: 232 008, 284, 338, 353, 449, 483, 558, 580, 697 und 706. Während 241 008, 338, 353, 449 und 697 ihre alte Ordnungsnummer behielten, wurden die fett markierten Loks nun mit 800er-Nummern zu 241 801-805. Das Einsatzgebiet der 241.8 war zwischen 2001 und 2008 der grenzüberschreitende Verkehr zwischen Aachen und Montzen (Belgien), wofür die Loks entsprechende Anpassungen erhielten. Nachdem die Strecke Ende 2008 elektrifiziert wurde, fuhren die Loks ihre Restfristen in Sachsen aus. Die anderen fünf 241 waren bis 2005 hauptsächlich im Ruhrgebiet und im Harz/Vorharz heimisch.

Im Frühjahr’05 folgten neue Aufgabengebiete in Sachsen, zunächst der Kohleverkehr im Abschnitt Küchwald – Chemnitz-Siegmar bis Ende 2009. Von 2008-2013 war der Kesselzugverkehr zwischen Coswig bzw. Wülknitz/Riesa und dem Großtanklager in Rhäsa das Haupteinsatzgebiet. Hinzu kamen Leistungen zwischen Halle (Saale) und Blankenburg (Harz) und der Gipszug Küchwald – Großkorbetha. Der immense Kraftstoffverbrauch und die zunehmende Störanfälligkeit veranlassten DB Schenker Rail Deutschland (DBSRD) im August 2013 zur vollständigen Abstellung der Splitterbaureihe. Die Baureihe 265 (Voith Gravita 15L BB) hat im Doppelpack (erfolgreich) die Nachfolge angetreten. Im Jahr 2015 sind einzelne Exemplare bei privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen wieder in den aktiven Dienst zurückgekehrt.

Herbst für die Baureihe 241. Eine zuverlässige Leistung war ab 2010 der Gipszug zwischen Küchwald und Großkorbetha. In der Steigung bei Wittgensdorf hatten die Loks bei schwieriger Witterung kein leichtes Spiel (29.11.2011).
Wesentlich unbeschwerter rollt 241 008 am 07.08.2009 durch Oberfranken. Nachdem sie Fcs-Wagen nach Pechbrunn brachte, geht es nun Lz gen Reichenbach (Vogtl), hier bei Marktleuthen.
Ab 2005 war eine 241 Stammgast in Chemnitz. Der Kohlependel Küchwald – Spreewitz wurde im Abschnitt Küchwald – Chemnitz-Siegmar mit 241 bespannt. Am 19.01.2006 wartet 241 338 mit einem Leerzug auf Ausfahrt gen Siegmar. Da die Güterzuggleise in Chemnitz Hbf betrieblich Einrichtungsgleise waren, war die Ehrenrunde nach Siegmar Standard.
Immer wieder wilderten die Kraftpakete auch andernorts in 232/233-Einsatzgebieten. Am 24.08.2009 brachte die inzwischen mit „Hollandlatz“ versehene 241 338 eine „Polenkohle“ von Werdau gen Marktredwitz, aufgenommen bei Ruppertsgrün.
Auch Unfälle gehören zur Vita der 241. Neben dem schon erwähnten Vorfall in Pölbitz, entgleiste 241 353 am 02.07.2006 im südlichen Vorfeld des Chemnitzer Hauptbahnhofs.
Auch die an das belgische Lichtraumprofil angepassten 241.8 kamen ab 2009 noch kurzzeitig in Sachsen zum Einsatz. 241 803 ist mit einem Leerzug von Küchwald nach Spreewitz nahe Chemnitz Hbf zu sehen (04/2009).
241 353 rangiert am 25.05.2011 eine Ladung Fcs-Wagen in Großsteinberg, wo ein Steinbruch für Aufkommen sorgt.
Auch 241 449 darf nicht fehlen. Am 21.01.2007 hatte sie Dienst an der Chemnitzer Kohle und ist hier mit dem Leerzug in der Einfahrt Chemnitz Hbf zu sehen. Noch trägt sie den Cargo-Schriftzug an der Seite.
Nur einmal kam die 241 ins obere Erzgebirge. Eine Ladung Panzer für Marienberg sehen wir unterhalb der Burg Rauenstein. Oberhalb von Pockau-Lengefeld hatte die Maschine dann arge Probleme ihre Kraft auf die Schiene zu bringen (11.11.2011).
241 697 konnte nach Reparatur am 20.06.2005 vor der morgendlichen Kohle für Küchwald in Chemnitz Süd Hp abgelichtet werden.
Ein Bild aus den letzten Einsatztagen der Baureihe 241 bei DB Schenker Rail: 241 697 hielt bis Ende August die Fahne hoch. Am 16.08. ist sie mit einem Leerkesselzug zwischen Roßwein und Niederstriegis unterwegs. Der Kesselzugverkehr war der Schwerpunkt der 241-Einsätze zwischen 2008 und Mitte 2013.

Stand 2013: 241 008 wartet in Halle (Saale) G mit durchgekreuzter Nummer auf ihr Schicksal, 241 338 steht im ehemaligen AW Chemnitz. Der ehemalige Prototyp 232 800 ist am 25.09.2013 zur Verschrottung nach Magdeburg Hafen abtransportiert worden. Allerdings verfügte die Lok zuletzt wieder über einen herkömmlichen Motor, der ihr von 232 564 gespendet wurde. Erhalten blieben aber bis zuletzt die stärkeren Fahrmotoren (ED-133) und die 100 km/h-Übersetzung. Am 27.08.2014 wurden 241 449 und 697 von Halle nach Chemnitz überführt. Die seit Mitte 2009 im AW Cottbus abgestellten 241 803-805 sind Anfang November 2014 zur Verschrottung nach Espenhain überführt worden.

Totgesagte leben länger! Seit 12.12.2014 gehört 241 353 offiziell zur Erfurter Bahnservice Gesellschaft mbH (EBS). Sie kommt landesweit vor Ganzzügen zum Einsatz. Unbestätigten Gerüchten zufolge, haben die Starkenberger Baustoffwerke (SBW) alle vier übrigen Loks (008, 338, 449 und 697) übernommen. Zunächst soll 241 008 reaktiviert werden.

© 2013-2015 MBC

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