Streckenbeschreibung von Freiberg nach Holzhau mit Ausblick nach Moldau
Eine Streckenbeschreibung dem Interessierten realitätsnah rüber zu bringen, vor allem wenn der Leser sich in der Gegend noch nie selbst bewegt hat, ist ein schwieriges Unterfangen und kann leicht zu einer langatmigen Darstellung werden. Wenn diese Bahnen dann auch noch mit modernem Fahrzeugmaterial aufwarten, sind diese kaum noch von allgemeinem Interesse.
Die Älteren unter uns, die diese Bahnen noch in ihrer althergebrachten Form kennen, werden immer weniger. Die, die noch bei gutem Geist und Verfassung sind, glorifizieren vielmals das Positive in der Vergangenheit und lassen Negatives bewusst oder altersbedingt außen vor. Dass dann die jüngere Generation genau diese positiven Aspekte aufsaugt, wie der Schwamm das Wasser und darin die schöne heile Welt sieht, lese und höre ich fast jeden Tag. Dies soll keine Polemisierung meinerseits sein, aber Vergangenes ist nicht wieder herzubringen, auch wenn man sich noch so viel Mühe mit längst vergangenen Schriftzügen und Farben gibt; vorbei ist vorbei. Jeder sollte diesbezüglich in sich gehen und auch wertschätzen, was anscheinend im ersten oder zweiten Moment nicht so historisch wertvoll erscheint. Die heute schnelllebige Zeit hat schon öfters nach wenigen Jahren Umstände erschaffen, wo man gar nicht am Anfang der Euphorie hindachte, aber einen umso schneller in die Realität zurückholte, wenn es plötzlich wieder hieß: S´is Feierohmd. Wie oft konnte man dann feststellen, dass plötzlich die Schläfer richtig aktiv wurden und das nachholen wollten, was man all die Jahre verschmähte, verpasste und nun als verloren ansah. Diese banale Normalität hat einen Namen: Regelverkehr. Viele begegneten ihm mit Ignoranz und tun es heut immer noch. Darum nehme ich Euch bewußt auf eine Tour mit, die diesen doch so schnöden Regelverkehr aus über 20 Jahren FEG bei jedem Licht zeigt. Die Beschreibung der Strecke erfolgt als Mitfahrt zu einem X-beliebigen Tag bei allen Wetter- und Jahreszeiten, jedoch ohne tiefgründigere Zuwendungen von historischen Gegebenheiten zur Strecke, Stationen, Gleisanschlüsse oder betrieblichen Begebenheiten, da dies in einem anderen Projekt ausgiebig verankert werden soll. Wenn Ergänzungen zur Landschaft erfolgen, insbesondere bei Nennung der Talseite, dann ist die Flussrichtung der Freiberger Mulde maßgebend. Dies kann beim Leser, der die Verhältnisse vor Ort nicht kennt, zu Irritationen führen, da wir die Fahrt flussaufwärts bildlich bestreiten. Die im Streckenverlauf beschriebenen Situationen werden mit links- oder rechts NM (NM-Linie/Nossen – Moldau) beschrieben und bildlich mit hauptsächlichen Motiven in Richtung Holzhau ergänzt. Um dem Leser und Betrachter nicht eine falsche Ansicht der Mitfahrt zu vermitteln, werden Fahrtrichtung und Blickrichtung in den Bildtexten genannt. Einige hier gezeigte Aufnahmen können so nicht wiederholt werden, da einerseits die Natur, andererseits Bebauungen oder sogar der Abriss den heutigen Blick verwehren. Deshalb werde ich mehrheitlich Situationen zeigen, die generell nicht mehr so anzutreffen oder nur mit erhöhtem Aufwand umzusetzen sind. Die beliebten Fotomotive, vernachlässige ich weitestgehend, da sie allseits bekannt und viele Male auch bei gesonderten Veranstaltungen abgebildet worden sind.
Eine der krassesten Stellen auf der Strecke, die sich in den letzten 20 Jahren veränderte, ist für mich der Blick zu beiden Überschneidungsbauwerken im Bf Freiberg an der Einfahrt aus Richtung Dresden. Der Blick geht jeweils 2002 und 2019 von der Straßenbrücke der stadtauswärts führenden Frauensteiner Straße in Richtung Südwest. Die im Hintergrund zu sehende Hochhausreihe an der Chemnitzer Straße und das Brückenbauwerk der ehem. FH-Linie dienen als markante Vergleichsbauten zwischen den Aufnahmen.
Wir beginnen unsere Reise am heutigen Betriebsmittelpunkt der FEG, der das Domizil der Beschäftigten und die Heimat der drei Triebwagen offiziell seit 2004 ist. Auf die Umstände vor, während und nach dem Hallenbau, werde ich gesondert eingehen.
Anlässlich der Nacht der Wissenschaft und Wirtschaft 2019 nutzte ich eine weitere Gelegenheit Freiberg von oben zu fotografieren. Dieses Mal schwebte der Korb, von einem Autodrehkran gehoben, im Gelände des Standortes Saxonia und ermöglichte u.a. einen Gesamtüberblick auf die bescheidenen Anlagen der FEG, wo vor der lichtgrauen Halle mit ihren gelben Toren sich mittig zwischen den Gleisen die Tankstelle befindet. Rechts im Bild verläuft die Hauptstrecke in Blickrichtung Dresden gesehen und verschwindet im Rosinenbusch. Bevor sie die Anlagen der einstigen Muldener Hütte, heute Muldenhütten Recycling und Umwelttechnik GmbH, tangiert, überquert die Strecke das Tal der Freiberger Mulde auf dem weithin sichtbaren Steinbogenviadukt.
Blickrichtung: Bf Freiberg Die Bereitstellung der Triebwagen erfolgt aus dem Anschluß zum Gewerbegebiet Saxonia Standortverwaltung Freiberg, der an die Befesa verpachtet wurde und die FEG ein Nebenanschließer ist. In der Regel wird nur ein Fahrzeug bedarfsangepasst in den Umlauf geschickt, so auch am 07.10.2009, wo 650 057 als Rangierfahrt vom Betriebshof zum Bf. Freiberg an einer der wenigen noch erhaltenen Gebäude des einstigen Bergbau- und Hüttenkombinat Albert Funk entlang fährt, um wenig später den seit vielen Jahrzehnten geschlossenen Po 1 an der Frauensteiner Straße zu passieren.
Der Bahnhof Freiberg am Kilometer 40,0 an der DW-Linie (Dresden-Werdau) auf einer Höhe von 413 ü.NN gelegen, war seit 1860 aus Richtung Tharandt/Dresden an das im Königreich Sachsen entstehende Eisenbahnnetz angeschlossen. Dieser folgte 1869 die Weiterführung bis Flöha. 1873 kam der Anschluß aus Richtung Nossen durch die LDE hinzu, die die Weiterführung bis Mulda bis zum Jahre 1875 vorantrieb. 1890 wurde mit der 7,5 km langen Strecke nach Halsbrücke (FH-Linie) das Maximum der von Freiberg ausgehenden Strecken erreicht.
Blickrichtung: Bf Freiberg Die Strecke nach Halsbrücke, die über die DW-Linie aus dem Bahnhof Freiberg mittels der hier zu sehenden Kastenträgerbrücke ausgefädelt wurde, erlebte 2016 ihren kompletten Abbau. Das Stellwerk W 1 bewachte einst drei Strecken und wurde mit dem zweiten großen Bahnhofsumbau kalt entsorgt. Am 01.06.2003 rollte VT 3.02 vom Betriebshof in den Bf Freiberg. Just in dem Moment, schob 143 960-3 die RB 17317 von Zwickau nach Dresden aus dem Bahnhof. Was für ein Zufall … Ein mintgrüner 760er Steuerwagen, wäre er noch im Einsatz, würde heute ungeahntes Bewegungsverhalten der elitären Kreise nach sich ziehen.
Freiberg ist heute noch größter Unterwegsbahnhof auf der DW-Linie im Abschnitt Dresden – Chemnitz im Kilometer 40,0 DW, sowie der einst durchgehenden Verbindung aus dem sächsischen Tiefland über den Kamm des Erzgebirges bis hinunter ins Böhmische Becken und Bestandteil der NM-Linie (Nossen – Moldau) im Kilometer 24,0 NM. Der 19.07.2003 wurde genutzt, den VT 3.01 als FEG 30415 nach Holzhau am Bstg 6 wartend aus luftiger Höhe nebst dem teils veränderten Umfeld zu beobachten.
Der in jüngerer Zeit ins obere Muldental Reisende, beginnt seine Fahrt am Bahnsteig 3 am unter Denkmalschutz stehenden großflächig angelegten Mittelbahnsteig. Bei gelegentlichen Störungen, zusätzlichen Fahrten oder anderen Umständen verkehren die Züge am Bstg 4. Vor dem Bahnhofsumbau zwischen 2003 und 2005, waren dies die Bahnsteige 5 und 6. Der frisch umlackierte 650 057 steht am 05.10.2009 am Bstg 3 und wartet auf Fahrgäste die er als FEG 30428 ins Böhmische bringen wird. Die Bezeichnung hat sich mittlerweile verlaufen und ein großes Fragezeichen über den Köpfen jüngerer Gesprächspartner zur spezifischen Bezeichnung spricht Bände. Ich belasse dies und wünsche allen Lesern eine gute Fahrt.
Nach dem Führerstandswechsel, den betrieblichen Vorbereitungen zur anstehenden Fahrt und Fertigmeldung beim zuständigen Fdl, der bis 2005 noch vor Ort seine angedachte Tätigkeit ausübte und heute in Leipzig sitzt, kann nach der Zustimmung des Selbigen die Fahrt ins Gebirge pünktlich zur Minute 40: +/- 1 bis 3 Minuten beginnen.
Wir verlassen den Bahnhof in östliche Richtung mit seinen großen und heute noch rege genutzten Güteranlagen, die sich rechts NM befinden und erklimmen noch in den Örtlichkeiten die ersten Höhenmeter des Streckenverlaufes. Das mittlerweile abgetragene Stw W3 diente am 09.09.2002 als Motivbeigabe für die Doppeltraktion, gebildet aus VT 3.01 und VT 3.03 um als FEG 30106 nach Holzhau zu dieseln.
Blickrichtung: Bf Freiberg Auf dem noch heute vorhanden mittlerweile beiderseitig zugewachsenen Überschneidungsbauwerk, das die zurückgebaute Güterzugein- und ausfahrt aus/in Richtung Dresden überspannte, schwenken wir in einem langezogenen Rechtsbogen in südöstliche Richtung. Ein Jahr vor dem Beginn des zweiten großen Bahnhofsumbaus konnte VT 3.02 als FEG 30108 am 25.07.2002 auf dem Bauwerk frei einsehbar festgehalten werden.
Blickrichtung: Bf Freiberg Wir umrunden entgegen dem Lauf des Münzbachs die südöstlichen Ausläufer der Stadt Freiberg, wo private und industrielle Ansiedlungen rechts und links NM die Strecke säumen. Am 14.02.2001 konnte man noch VT 3.02 (FEG 30114) am Stw W1 mit der im Hintergrund zu sehenden Petrikirche ablichten. Was heute fehlt ist die Stellerei, das gefälligere Aussehen des Triebwagens sowie der Durchblick zum höchsten Punkt der Altstadt.
Blickrichtung: Freiberg In mehreren Rechts- und Linksbögen verläuft die Strecke bis zum ersten Unterwegs- und Abzweigbahnhof Berthelsdorf (Erzgeb). Die Fahrt erfolgt u.a. vorbei an der Halunkenburg, die zu DDR-Zeiten ihrem Namen alle Ehre machte und mittlerweile ein schön anzusehendes Wohndomizil ist. VT 3.02 brummt am 07.11.2002 als FEG 30110 am weit vor Freiberg stehenden Esig und zugehörigen Signal-Fernsprecher vorbei, was bis 2005 den Bahnhof begrenzte.
Blickrichtung: Freiberg Anschließend durchqueren wir in einem langgezogenen Rechtsbogen einen im Winter für Verwehungen anfälligen ca. 300 m langen Einschnitt. Der verwehte 27.01.2001 zeigte dem VT 3.02 was sich weiter oben auf der NM noch anbahnen wird. Der bezeichnenden Zugnummer FEG 30120 war es egal. Sie war ja nur eine mitlaufende Zahl im System.
Blickrichtung Freiberg Nach dem Einschnitt wird sogleich die flächenmäßig sehr große und zersplitterte aus fünf Stadtvierteln bestehende Ortschaft Zug, die am 01.04.1994 zu Freiberg eingemeindet wurde, rechts NM erblickend umrundet. Bevor dies geschieht, kreuzen wir niveaugleich die Dorfstraße innerhalb besagter Bebauung von Langenrinne zur Rosine. Da Freiberg und seine weitläufige Umgebung mit dem Bergbau intensiv verbunden ist und genau aus diesem Grunde der Streckenbau im 19. Jahrhundert erfolgte, passieren wir in naher Sichtweite rechts NM die rudimentären Reste der Schachtanlage Junge Hohe Birke. Die Zeiten der Untertageaktivitäten sind schon lange vorbei und andere Gewerke siedelten sich an. Über den Fahrzeugdächern von 650 055 und VT 513 in DT (FEG 81224) erkennt man am 05.05.2016 die in den letzten Jahren bebauten Flächen zwischen der im Hintergrund noch zusehenden Stadt Freiberg und Zug, in denen sich Firmen (Wacker Siltronic, Solarworld, FMC, Nürmont, Elektro Rink) ansiedelten, die alle mit elektrischen Komponenten direkt oder indirekt zu tun haben.
Blickrichtung: Freiberg Ein paar Radumdrehungen später kommt dann auch schon das zweibegriffige Formvorsignal zur Einfahrt des Bahnhofs Berthelsdorf (Erzgeb) in Sicht. Die Einfahrt in den Abzweigbahnhof wird rechts nach dem Einfahrsignal (Esig) vom Ausziehgleis und mit einem aus Naturstein errichteten Prellbock flankiert. Leider zeigt Letzterer enorme Verfallserscheinungen und hat eine abgängige Hanglage eingenommen. Links NM erkennen wir kurzzeitig und sehr spitz gesehen die Dorfkirche des namensgebenden Bahnhofes. Die vorangegangene neblige und frostige Nacht des 19.12.2007 bescherte tagsüber eine fotofreundlichere Umgebung, wo VT 3.01 als FEG 30416 nach Holzhau am Hp 1 zeigenden Esig des ersten Unterwegshaltes vorbeifuhr.
Blickrichtung: Freiberg Nach vorangegangenen Rodungsarbeiten konnte die gleiche Stelle am 02.05.2016 aus einer anderen Perspektive und leider nur wenige Monate so umgesetzt werden. 650 057 (FEG 81220 DHU) durchschneidet mit seinem aggressiven Blau die erwachenden Frühlingsfarben. Bevor wir am Bahnsteig zum Halten kommen sehen wir rechts NM die bescheidenen Güterverkehrsanlagen des seit 1890 so angelegten Keilbahnhof inkl des Bstg wo die BGh-Linie beginnt, die bis 1973 nach Großhartmannsdorf führte und heute bis Brand-Erbisdorf noch vorhanden sowie teilweise befahren wird. Der große Hüttenteich hebt sich hinter diesen Anlagen und der parallel verlaufenden Bahnhofstraße eindrucksvoll ab und gilt bei Fotografen und Anglern als lohnendes Motiv oder Ruhepol. Nach Halt am Bahnsteig und dem Fahrgastwechsel, bei dem zwischenzeitlich auch die Zugmeldung des Lokführers mit dem in Mulda sitzenden ZL erfolgt, wird die Fahrt aus dem Bahnhof, der als Zuglaufmeldestelle fungiert, fortgesetzt. Wenn der Bahnhof unbesetzt ist, ist in beiden Fahrtrichtungen eine feststehende Fahrstraßeneinrichtung geschaltet und die Station besitzt somit einen Hp-Charakter.
Bei der Abfahrt erblicken wird rechts NM das bis 1890 in Betrieb befindliche erste Empfangsgebäude, was heute noch bewohnbar ist, die obligatorischen noch vorhandenen Nebengebäude die als Schuppen genutzt werden, sowie das längs stehende Gebäude, was mittlerweile zum Abriss freigegeben und einst als Kohlenschuppen errichtet wurde. Hier ergänzten u.a. die Maschinen der Gattungen IIIb T und VII T aus den Lokbahnhöfe Großhartmannsdorf und Langenau ihre Kohlevorräte zwischen Ihren Zugleistungen als die Züge aus vorgenannten Ortschaften noch nicht bis Freiberg durchgebunden waren.
Blickrichtung: Freiberg Am schneereichen 14.02.2006 war Berthelsdorf mit einem dem ZL Mulda untergeordneten Fdl besetzt. VT 3.02 als FEG 30410 brummte aus dem Bahnhof und V 100.01 mit dem geschobenen SPF 01 wartete auf die anschließende Räumfahrt des Gleises 1.
Noch im Bahnhof, der auf 448 m ü.NN liegt, fällt die Strecke in das Tal der Freiberger Mulde ab. Dem Betrachter öffnet sich beiderseits der Strecke nun ein weitläufiger Blick ins Osterzgebirge, wo einerseits rechts NM die Bebauung der Bahnhofsstraße ins Oberdorf führend zu sehen ist, die in die Hauptstraße des Ortes mündet. Links NM sehen wir im Tal die Ortschaft Weißenborn, mit ihren dominierenden Fabrikanlagen der vormals Freiberger Papierfabrik zu Weißenborn, heute Schoeller Technocell GmbH & Co und passieren in km 29,8 NM die Anschlußweiche der heute nicht mehr bedienten Anschlußbahn (AB) zum Werk, die ihrerseits am 01.12.1888 eröffnet wurde.
Blickrichtung: Freiberg Am 22.10.2004 wartete die 298 104-1 mit ihrer Rangierfahrt aus dem Werk kommend, die Vorbeifahrt des VT 3.03 als FEG 30110 nach Holzhau ab und fuhr dann als Zugfahrt unter der Zugnummer G 31201 von Berthelsdorf nach Freiberg.
Blickrichtung: nach links Holzhau, nach rechts Freiberg Die auf dem vorstehenden Bild zusehende Gerade, wo auch das Esig Berthelsdorf aus Richtung Lichtenberg (Erzgeb) steht, verlassen wir den Bahnhof um sogleich in einem Rechtsbogen auf die Ortschaft Berthelsdorf (Erzgeb) zu zufahren. In diesem weiträumigen Bereich dominiert der Kirchturm der gleichnamigen Ortschaft das Geschehen auf mehrere Hundert Meter Länge und kann aus verschiedenen Perspektiven in einem Streckenmotiv eingebunden werden. Am 22.03.2011 hatte ich Glück, eine Zugbegegnung auf der AB und NM festzuhalten. VT 3.02 huschte durch die Büsche (FEG 81224 nach Holzhau), als die ITL 285 106-1 mit ihrer Rangierfahrt (Rgf) auf gleicher Höhe während des Auslösens daher kam.
Blickrichtung: Freiberg Wir überqueren die Hauptstraße in ca. 5 m Höhe mittels Straßenüberführung und erreichen den Hp Berthelsdorf Ort. Bei Bedarf, sollte rechtzeitig die Absicht hier Aus- oder Einzusteigen vom Fahrgast angezeigt werden, dann legt der Triebwagen auch einen Halt in km 30,5 NM ein. Nach Verlassen des Haltepunktes auf 444 m ü.NN rechts NM der im Zuge des Streckenausbaues den Ort aufwertete, können wir ein weiteres der noch zahlreichen vorhandenen ehem. Postenhäuser rechts NM ausmachen, dass mit einem gepflegten Umland aufwartet. Am schneelosen 19.02.2002 hatte VT 3.02 (FEG 30110) den Haltepunkt verlassen, hier im Hintergrund zu sehen, und rollt mit abgeschalteter Leistung nach Lichtenberg (Erzgeb). Dabei ist die bis 1945 zweigleisigen Streckenführung, die von Freiberg bis Lichtenberg (Erzgeb) führte, noch gut erkennbar. Der weitere abschüssige Streckenverlauf wird geprägt von sich abwechselnden Bögen, einem Einschnitt und Dammschüttungen.
Blickrichtung: Freiberg Der 22. Februar 2003 bot mir in diesem Streckenteil schöne Motive, u.a. als VT 3.03 (FEG 30116) zwischen Berthelsdorf und Lichtenberg am Kilometerstein 32,2 NM vorbei kam.
Blickrichtung Freiberg Im selben Jahr, nur 8 Monate (13.10.) später, dokumentierte ich VT 3.01 (FEG 30112) nach Verlassen des Mischwaldes, wo links NM die ersten Häuser des Niederdorfes von Lichtenberg zu sehen sind. Die nun die Strecke säumenden Ortschaften und deren Umgebung werden durch kleine Fabrikanlagen und -gebäude dominiert, die ihre Herkunft und Entstehung dem Holz aus den umliegenden Fluren verdanken. Das im Bild zusehende Anwesen hatte seinen Ursprung als Holzschleiferei ab dem Gründungsjahr 1903.
Blickrichtung: Holzhau Bevor die Talfahrt endet, queren wir auf unserer Fahrt den größten Kunstbau der Strecke, der die Freiberger Mulde und seine Auen mit zwei Zuflüssen (Gimmlitz und Mühlengraben) überspannt. Dabei erblicken wir nun beiderseitig der NM weitere Häuser des Dorfes am Berg und die über allem herausragende Kirchturmspitze. Der Blick aus dem Führerstand des VT 3.02 (FEG 30122) zeigt die Situation des Lokführers am 14.02.2001. Rechts NM am Viaduktende mit Beginn des Rechtsbogens, stand einst das Esig von Lichtenberg.
Blickrichtung: nach links Freiberg, nach rechts Holzhau Die links zu sehende um 1870 errichtete Holzstofffabrik, auch Wenzelmühle genannt, bot mir am 13.10.2004 das Motiv, bei der Überfahrt des VT 3.01 (FEG 30118) nach Holzhau.
Blickrichtung: Freiberg Im Ausgang des Viaduktes fahren wir in einem Rechtsbogen auf den gesicherten Bahnübergang zu, der die Hauptstraße nach Weigmannsdorf deckt. Dem sich anschließend, erreichen wird den heutigen Haltepunkt Lichtenberg (Erzgeb) auf 400 m NN, bei km 34,2 NM. Der einstige Unterwegsbahnhof hatte nach dem Streckenumbau seine einstigen Güteranlagen links NM erst ein paar Jahre später gänzlich verloren, jedoch wurden diese schon zu DB AG Zeiten nicht mehr genutzt und abgebunden. Nach dem fahrplanmäßigen Halt, hier VT 3.03 als FEG 30112 am 07.11.2002, verlassen wir die Ortschaft und streben dem Betriebsmittelpunkt der Strecke entgegen.
Blickrichtung: Freiberg Dabei steigt nun auch der Streckenverlauf wieder an und folgt, die Talseite ständig wechselnd, dem Lauf der Freiberger Mulde. In einem Linksbogen passieren wir die links NM stehenden Gebäude der heutigen Firma LTB Leitungsbau GmbH, das als Ausbildungszentrum fungiert und einst als Elektrizitätswerk 1910/11 vom Überlandstromverband Lichtenberg und Umgebung erbaut sowie in Betrieb genommen wurde. Gegenüber des mittlerweile fast gänzlich aufgelösten Wagenkastens stand einst das Esig von Lichtenberg (Erzgeb) aus Richtung Mulda kommend. Die noch vorhandene Telegrafenleitung und der zum Zeitpunkt noch erhaltene Torso des kleinen Sachsen bilden am 30.03.2002 die Kulisse für VT 3.01 als er (als 30112 nach Holzhau strebend) in die Gerade zum ehemaligen E-Werk einschwenkt.
Blickrichtung: Freiberg Der Lauf der Mulde gab die Richtung beim Streckenbau vor und so überbrückt die Bahn bis zum namensgebenden Ort mehrmals das dominierende Gewässer. Hierbei prägen das Umfeld, kleinere Nutzflächen, ein zu durchfahrener Felsdurchbruch, Feldüberwege sowie ein rechts NM befindlicher Weiher nebst Postenhaus, das als Wochenendhaus genutzt wird, das Geschehen. Im leicht verschneiten Streckenabschnitt erwartete ich VT 3.03 am 20.01.2004 (FEG 30118).
Blickrichtung: Freiberg Im sich anschließenden Linksbogen und der schon genannten Überbrückung der Mulde kommt die Talstraße links NM, von Lichtenberg nach Mulda, nah an die Strecke heran. Rechts der NM sieht man das Gebäude der Minol Messtechnik, 1899/1900 als erstes Elektrizitätswerk Muldas erbaut und 1922/23 als Seilerei erweitert sowie die ersten Häuser der Gemeinde Mulda (früher Randeck). Am Vormittag des 19.03.2001 fiel eine altersschwache Birke ins Gleis, was wenige Minuten Verspätung beim FEG 30116 nach Holzhau zur Folge hatte. Die sich verzögernde Weiterfahrt des VT 3.01 wurde durch die flinken RPE-Kollegen, bewaffnet mit leistungsstarken Fichtenmopeds, auf ein Minimum begrenzt.
Blickrichtung: Freiberg Nach Passieren des Esig Mulda und der Überführung der Talstraße säumen nun beiderseitig Häuser die Linienführung in einem weit gezogenen Rechtsbogen. Dem schönen Wetter am Wochenende um den 12.05.2008 herum Rechnung tragend, hatte sich erwartungsgemäß erhöhtes Fahrgastaufkommen angekündigt, was eine DT in Form von VT 1.01 und VT 3.01 (FEG 30410) nach Holzhau zur Folge hatte.
Werte Leser, es ist kein Tippfehler, VT 1.01 fuhr tatsächlich ein paar Tage in den FEG-Umläufen mit. Nähere Angaben zu den Gastfahrzeugen und -einsätzen in Teil 3.
Blickrichtung: Freiberg Kurz vor Erreichen des Bahnhofsareals und des Bahnsteig 1 rollen wir in einem Linksbogen noch über einen Doppelübergang, der mit fernbedienten Schrankenbäumen die Zeit überdauert hat. Der aufmerksame Beobachter erkennt in Höhe des Überganges rechts NM noch zwei Pfeiler, die einst die talüberspannende Kastenträgerbrücke trugen, auf der die Schmalspurbahn zwischen 1897 und 1966 nach Sayda fuhr. Der zaghaft wärmende, jedoch klare Frühlingstag am 12.04.2009 leuchtete das Motiv am Bahnübergang aus, wo VT 3.03 und VT 3.02 in DT als FEG 30418 wenige Augenblicke später an der H-Tafel vor dem Gleisüberweg im Bf Mulda, der auf 429 m ü.NN und in km 38,3 NM liegt, zum Halten kam.
Je nach Umlauf bzw. Tageslage wird hier die Kreuzung mit dem Gegenzug aus Richtung Holzhau kommend abgewartet bzw. dieser ist schon vor unserem bergwärts fahrenden Triebwagen eingefahren.
Blickrichtung: Holzhau Am Abend des 16.11.2018 wird der DGS 52600, gebildet aus drei beladenen Holz- und fünf leeren Düngerwagen, aus Bienenmühle mit der RIS V60 1264 (345 119-2) vom einfahrenden 650 057 als FEG 75751 nach Freiberg überholt. Beide Züge kreuzten mit dem bergwärts fahrenden FEG 75752.
Blickrichtung: Holzhau Der Zl in Personalunion fertigt hier die Züge selbst ab, nachdem er alle Maßnahmen für eine Zugfahrt im Vorfeld in die Wege geleitet hat. Der nach Freiberg ausfahrende Zug erhält immer zuerst das Abfahrtsignal in Form des Befehlsstabes Zp 9. Wenn der Triebwagen Mulda in Richtung Freiberg verlassen hat, wird sich nach Erreichen der Abfahrtszeit unserem Zug gewidmet und dieser auf die Weiterreise geschickt. Am 15.05.2012 kreuzt der nach Freiberg fahrende FEG 81225, hier in Form des 650 056, den FEG 81226 nach Holzhau, vertreten durch 650 057.
Blickrichtung: Freiberg Der 06.01.2017 war ein weiterer Einsatztag für die vorgehaltene Räumtechnik. Jedoch musste der RPE-eigene Pflug wegen Fristablaufs und Schäden seiner weiteren Bestimmung entgegensehen, was zu diesem Zeitpunkt eine ungewisse war. Des Öfteren sah er dem grünen Gegenstück neidvoll nach, wenn dieses anstatt er sich in den Schnee graben durfte. Die fortlaufende Zeit brachte für beide eine andere (Ver-)Wendung mit sich. Der RPE-Pflug, hier im Hintergrund hinter dem SKL MZ 25 stehend, wurde im November 2018 in der FEG-Halle auf eine mögliche HU befundet. Das Ergebnis fiel positiv aus und 2019 überführte die RIS ihn zur MALOWA in die Benndorfer Manufaktur, die ihn am und mit dem 04.12.2019 aus der HU entließ und die Überführung nach Mulda am selben Tag erfolgte. Der RIS-Pflug, hier mit 202 743-1, hatte seine Zeit leider überdauert und wurde am 03.10.2018 nach Nördlingen zur Ersatzteilspende überführt. Den 650 057 interessierte dies vorerst nicht wirklich und er drehte als FEG 81218 nach Holzhau die nächste Runde.
Blickrichtung: Freiberg Wir verlassen das beschauliche Örtchen, und sehen rechts NM eine Brache, wo sich bis 1966 die Schmalspuranlagen der MS-Linie in Benutzung befanden. Heute erinnert nur noch wenig an die Strecke nach Sayda. Dem aufmerksamen Beobachter sollten in der laubfreien Zeit der gemauerte Teil des hier gestandenen einständigen Lokschuppens sowie zwei versetzt angeordnete Prellböcke aus Beton nicht entgehen. Links NM passieren wir das perfekt wieder hergerichtete Wärterstellwerk, was immer ein lohnendes Motiv (VT 3.01 FEG 30416 nach Holzhau) zu allen Tageslichtzeiten abgibt. Der hier am 12.04.2009 zusehende Wagenkasten, mit der Nummer 97-15-19 erhielt letztmalig am 20.11.1956 eine HU, war der Letzte seiner Art im hiesigen Bahnhof und hat mittlerweile ein neues Domizil gefunden, wo er vorbildlich saniert die Zeit noch länger überdauern wird.
Blickrichtung: Freiberg Die langgezogene Ortschaft mit ihren typischen Häusern für die hiesige Region bleibt uns noch für ein paar Minuten erhalten, da wir noch im Bahnhof zwei Übergänge queren und erst am Esig der Gegenrichtung, das am Überweg Heiterer Blick steht, den Bahnhof verlassen. Leichter Nebel begleitete am 13.10.2006 den VT 3.02 als FEG 30414 ins Gebirge.
Blickrichtung: Freiberg Nach einem Rechts-Links-Schwenk unterquert die Bahn einen innerörtlichen Verbindungsweg zwischen Haupt- und Oststraße. Der Weg wurde durch eine in der Steigung erbaute Steinbogenbrücke nutzbar gemacht. Selbige ist heute so nicht mehr vorhanden und wurde durch einen Neubau ersetzt. Der am Tun meinerseits interessierte Einheimische bot am 06.07.2002 die ergänzende Kulisse für VT 3.01 (FEG 30122) bei der Durchfahrt.
Blickrichtung: Freiberg Charakteristisch für den anschließenden Streckenabschnitt bis zum Forsthaus ist die Mischbewaldung, wo Buchen das Gesamtbild dominieren. Im Herbst wird dieser Streckenverlauf in ein Farbenmeer getaucht. Am 30. März 2002 hatte VT 3.01 (FEG 30103) seine 80 km/h erreicht und saust unterhalb der beiden Villen entlang, die so gar nicht ins dörfliche Aussehen passen. Im Hintergrund zu Beginn des Gleisbogens stand einst das Esig von Mulda aus Richtung Nassau kommend.
Blickrichtung: Freiberg Am Ende der Geraden, wo einst ein Verbindungsweg zwischen Talstraße und Forsthaus, weiterführend bis zum Oberdorf Lichtenberg sowie Frauenstein, die Strecke überquerte, legt sich unser VT in einem Rechts-Linksbogen. An dieser Engstelle wo Mulde, Talstraße und Bahn eine Geländeengstelle durchschneiden, queren wir zweimal die Mulde sowie zwei der drei technisch gesicherten Bahnübergänge bis Nassau. Am zweiten BÜ passte ich am 06.11.2002 VT 3.03 (FEG 30114) ab, als er vorgenannte Örtlichkeiten passierte.
Blickrichtung: Freiberg Nach diesen Naturgegebenheiten mit hoch aufragenden Felsformationen weitet sich das Tal, indem neben Bahn, Straße und Mulde auch noch gemäßigte Landwirtschaft Platz findet. Auf diesem Streckenabschnitt, wo die Talstraße – nun Muldentalstraße genannt – parallelverlaufend den Bahndamm begleitet, kann man des Öfteren Wettfahrten, von den Straßenteilnehmern initiiert, beobachten. Diese Schnellfahrten gewinnt meist die Bahn, da der dritte gesicherte Bahnübergang den schnellen Gummifahrten Einhalt gebietet. Das im Hintergrund zu sehende Postenhaus und sein Vorgarten, am Ende der Geraden, wurde hin und wieder von zu schnellen Kfz heimgesucht. Am Vormittag des 21.01.2004 war dies nicht der Fall, als SPF 01, geschoben von V100.01 (Sperrfahrt 39010), mittels Keilpflug den Schnee zwischen den Schienen heraus holte.
Blickrichtung: Fr eiberg Die blühenden Lupinen reizten mich am 02.06.2011 die DT, gebildet aus 650 055 und 650 057 (FEG 81230) in blaue Akzente zu rücken, bevor die Straße die Bahn kreuzt.
Blickrichtung: Freiberg Am besagten dritten BÜ wechselt nun die Straße nicht die Talseite, jedoch bleibt sie bis Bienenmühle und darüber hinaus bis Teichhaus links der NM. Unmittelbar nach dem Niveauwechsel schließen sich rechts NM ein Bahnwärterhaus und Kleingärten an, wogegen links NM der Blick des Reisenden nur Fels und Hang erfasst. Am 06.01.2004 zog VT 3.02 (FEG 30110) unbeachtet der Gegebenheiten seine Bahn.
Blickrichtung: Freiberg Nach einem weiteren Links-Rechtsbogen sowie die Mulde überquerend erblicken wir beiderseitig der NM die ersten Gebäude der Gemeinde Nassau, wo sich früher eine Ölmühle befand, die dieser Häuseransammlung auch den Namen gab. Wir erreichen den Hp Nassau (Erzgeb) in km 45,5 NM auf 492 m ü.NN, der einst ein Bahnhof war und für den Ort eine bescheidene Güteranlage besaß. Am Abend des 09.12.2001 wartet der VT 3.03 (FEG 30132) geduldig auf die Fertigstellung der Aufnahme, in Höhe des damals noch bewohnten EG.
Blickrichtung: Freiberg Am Hang des linken Muldentals folgt die Strecke von hohen Fichten gesäumt dem Lauf der Mulde und erreicht nach mehreren kleineren Richtungsschwenken die nächste Station, Clausnitz. Bevor es so weit ist, befährt der Triebwagen mit einen der schönsten Streckenabschnitte, den diese Bahn zu bieten hat. Am Nachmittag des Vortages begann es langanhaltend zu schneien, was mich dann tags darauf, am 03.02.2019, bewog 650 055 (FEG 27738) bei massivem Schneefall zu suchen.
Blickrichtung: Freiberg 15 Jahre zuvor, am 17.07.2004, konnte ich den selben Triebwagen, als VT 3.01 (FEG 30116) am schön hergerichteten Bahnwärterhaus ablichten.
Blickrichtung: Freiberg Wo heute die im Vordergrund stehenden Fichten nicht mal mehr als Weihnachtsbäume dienen dürften, konnte man noch am 17.10.2001 einen etwas weitläufigeren Blick auf die Strecke erhaschen (VT 3.02 als FEG 30114).
Am heutigen Hp Clausnitz in km 47,3 NM auf einer Höhe von 514 m ü.NN, der erst ab 1951 das örtliche Verkehrsaufkommen regulierte, war einst einer der vielen Anschließer der hiesigen holzverarbeitenden Industrie. Das Gebäude gegenüber des Bahnsteigs gehörte zum ehem. Sägewerk Hunger mit eigenem Gleisanschluß, ist heute frei von Bewuchs und schön hergerichtet.
Blickrichtung: Freiberg Beim bahnseitigen Verlassen der Ortschaft, hier am 18.07.2004 mit VT 3.01 (FEG 30112), wo beiderseitig der NM die ersten Häuser des Unterdorfes zu erblicken sind, wird sogleich die Dorfstraße überquert und die fast schnurgerade Strecke verläuft in dem weiten Tal quer durch bewirtschaftete Wiesen. Links NM erblicken wie die Freiberger Mulde und Talstraße sowie die Gebäude der ARO Metall- und Stahlbau, die einst einen Gleisanschluß besaßen, als sie u.a. noch Camptourist Fahrzeugwerk Olbernhau GmbH hieß. Rechts NM hin und wieder vereinzelte Gebäude der Gemeinde Clausnitz, die den Grund und Boden für die nächste Station beim Bahnbau abgaben.
Blickrichtung: Freiberg Wir folgen dem Muldenverlauf auf einem Damm, erreichen einen Hochwald, vor dessen ein Bahnwärterhaus rechts NM erhöht steht und wie ein Pförtnerhaus unsere Durchfahrt zu regulieren scheint. VT 3.01 (FEG 30116) wurde am 10.02.2001 diesbezüglich nicht daran gehindert. Hier erkennt man schön das vorbereitete Planum für den geplanten zweigleisigen Streckenausbau bis Bienenmühle.
Blickrichtung: links nach Freiberg/rechts nach Holzhau Nach Verlassen dieses Waldstückes erreichen wir die Bahnhofsgrenze von Bienenmühle, wo die Ortschaft mit und von der Eisenbahn geprägt wurde. Wir fahren am einstigen Wärterstellwerk links NM sowie beiderseitig vorhandenen Güterverkehrsanlagen vorbei. Auf der Gemarkung von Clausnitz stehend, konnte man noch am 13.02.2003 mittels Seitenschuß die Betriebssituation festhalten: hier VT 3.02 als FEG 30114 nach Holzhau.
Blickrichtung: Freiberg Der aufkommende Holzbedarf und die vorangegangenen Windbrüche in den Wäldern des Osterzgebirges ermöglichten seit einigen Jahren, dass wieder Holz in Bienenmühle verladen wird, was die Strecke enorm aufwertet. Die 203 843-8 der RIS rangierte am 13.06.2017 innerhalb der abgeschlossenen Anlage zwischen den zu beladenen Holzwagen, als 650 055 (FEG 81232) vorüber fuhr.
Blickrichtung: Freiberg Da der Bahnhof Bienenmühle in 50,1 NM auf 542 m ü.NN gelegen in einem langgezogenem Rechtsbogen angelegt wurde, geschuldet dem verlegten Muldenverlauf bei Errichtung des Bahnhofs, kommt der Triebwagen erst am Ende des Selbigen am Bahnsteig zum Halten. Als sich am verregneten 20.06.2015 das hinten zu sehende Nebengebäude im Abriss befand, stand dem desolatem EG zwei Jahre später selbiges bevor. Einen einzigen Fahrgast spülte das Wetter aus dem haltenden 650 057 (FEG 81228), den der Zustand des Gebäudes wohl kaum noch interessierte. Alle im Bild zu sehenden Gebäude sind mittlerweile den Weg des Vergänglichen gegangen.
Blickrichtung: Freiberg Von den Behandlungsanlagen des hier einmal landschaftsprägenden zehnständigem Heizhauses ist nur noch der Kohlenschuppen – heute RHG Bau & Garten Rechenberg-Bienenmühle – vor dem Bahnübergang links NM übriggeblieben. Hier über dem Fahrzeugdach des zweiten Triebwagens zu erkennen. Auf dem Gelände der einstigen Anlage steht links NM ein Einkaufsmarkt und Selbiger erinnert in einer Ecke der Räumlichkeiten an die Zeit vor der Konsumgesellschaft. Das Gebäude rechts der DT, was die Kulisse für VT 3.02 und VT 3.01 (FEG 30114) am 24.05.2001 bildete, hat nichts mit den einstigen Heizhausanlagen zu tun, wie es immer mal wieder in Publikationen digitaler oder analoger Medien zu lesen ist.
Blickrichtung: Freiberg Mit Abfahrt aus dem Bahnhof Bienenmühle, steigt die Strecke für den Betrachter nun ersichtlich mehr an. Sie quert innerorts noch einen gesicherten Bahnübergang der Mittelstraße und verlässt an der Trapeztafel die bahnseitigen Örtlichkeiten. (12.04.2009: VT 3.0 als FEG 30412). Mit der Streckenertüchtigung wurde die Bahnhofsgrenze von Bienenmühle nicht verändert und am Standort des Ne 1 stand einst das Esig aus Richtung Holzhau kommend.
Von der Ortslage Bienenmühle über Rechenberg bis Holzhau verläuft links NM die Mulde und die 1903 erbaute Muldentalstraße, wogegen rechts NM sich die Alte Straße befindet, die einst die einzige Verbindung zwischen den Ortschaften des oberen Tals darstellte.
Blickrichtung: Holzhau Zwischen den Stationen Bienenmühle und Rechenberg, entschwindet die Strecke kurzzeitig aus dem Blick des Beobachters, bleibt durch den dort vorherrschenden Bewuchs verborgen und führt dabei unterhalb der Alten Straße an Kleingärten vorbei. In Höhe der erholungsbietenden Ansiedlung wurde 2018 der Hp Rechenberg Schule errichtet und mit Beginn des neuen Schuljahres 2018/2019 eingeweiht sowie seiner Benutzung übergeben. Am 07.05.2018 rollte 650 057 (FEG 75747) am zukünftigen Haltepunkt zu Tale.
Die Streckenführung gewinnt weiter an Höhenmeter und schwenkt in einem Linksbogen auf die Ortslage Rechenberg ein. Links und rechts NM eröffnen sich für den Fahrgast nun wieder neue Eindrücke, wo er die mal mehr oder weniger dichte Bebauung bestaunen kann. Dabei sollte dem aufmerksamen Reisenden die auf gegenüberliegender Talseite erbaute und den Ort überragende Kirche nicht entgehen, die vielmals Motiv für Landschaftsfotografen ist und für den geneigten Eisenbahnfotografen als das Hauptmotiv für talwärts fahrende Züge galt.
Im einleitenden Text hatte ich mich dahingehend geäußert, dass ich bewußt die allgemein bekannten Stellen nicht in dem Beitrag zeigen möchte, jedoch entschied ich mich nun bei nachfolgendem Bild dagegen. Diese markante Stelle ist mittlerweile bewußt so zugepflanzt worden, dass dieses Motiv des Kirchenblicks von der Alten Straße aus, so nicht mehr umsetzbar ist.
Blickrichtung: Holzhau Am 27.02.2005 rollte V100.01 mit SPF 01 als Sperrfahrt 39011 nach getaner Arbeit von Holzhau kommend wieder in Richtung Mulda zum Feierabend.
Blickrichtung: Holzhau Wenige Meter weiter poltert unser Triebwagen über die 1994 erneuerte Brücke, unter der die Alte Straße für ein paar hundert Meter die NM-Seite wechselt. VT 3.01 als FEG 30420 passte am 28.05.2008 schön in die Szenerie des erwachenden Frühlings.
Blickrichtung: links nach Holzhau/rechts nach Freiberg Bevor wir in den Hp Rechenberg einfahren, soll der Triebwagenquerschuß auf ein Seitental hinweisen, das den Buchenbach im Trostgrund beherbergt, in dem die geplante Verbindung zwischen der PN-Linie (Pockau-Neuhausen) und der NM-Linie erbaut werden sollte. Die letzten Petitionen im Jahre 1929 wurden von der Landesregierung schon nicht mehr gehört, da dem aufkommenden Busverkehr mehr Beachtung geschenkt worden ist, obwohl die Vermessungsarbeiten dazu schon abgeschlossen waren. Wenn es dazu gekommen wäre, hätte man die Weiche von/nach Neuhausen kurz nach dem östlichen Brückenwiderlager (auf vorstehendem Bild rechtes Widerlager) eingelegt, falls die Bebauung und die Straßenführung der Alten Straße so beibehalten worden wäre.
Blickrichtung: Freiberg Der Hp Rechenberg in km 52,4 NM auf 581 m NN Höhe, der beim Streckenbau dem linken Talhang abgerungen wurde, lässt nicht viel Platz was folgende Aufnahme vom 11.05.2002 zeigt, als VT 3.02 (FEG 30124) die Station verlässt. Im Ausgang des Hp befindet sich einer der steilsten Abschnitte mit 22,2 ‰ der noch vorhandenen Strecke und im Winter kommt es hin und wieder vor, dass die Triebwagen an ihre Traktionsgrenzen gelangen, vor allem dann, wenn der Schnee schon den Unterboden putzt.
Blickrichtung: Freiberg Danach schmiegt sich die Strecke schon fast geduckt weiterhin am linken Talhang entlang und bleibt unterhalb der Alten Straße bis kurz vor dem Hp Holzhau Skilift bei km 53,6 NM, der wie Berthelsdorf Ort erst mit dem Streckenumbau 2000 errichtet wurde und das kleine Skigebiet von Holzhau an den ÖPNV anschließt. Am 28.05.2008 fliederte VT 3.02 (FEG 30418) durch die Fluren zwischen Rechenberg und Holzhau
Blickrichtung: Freiberg Am Morgen des 21.07.2003 ruhte der Skibetrieb schon ein paar Monate als FEG 30108 durch VT 3.01 vertreten, unterhalb des Hanges, die Endstation Holzhau zwei Minuten später erreichte.
Mit einer dritten Aufnahme der RPE-Garnitur im schweren Räumdienst an fast selber Stelle wie das vorherangestellte Bild, das als Vergleichsbild zur Idylle im Sommer dienen soll, möchte ich das Ende unserer Fahrt nach Holzhau einläuten.
Blickrichtung: Freiberg Der Jahresanfang 2006 brachte reichlich Schnee und dementsprechend Arbeit für die Kollegen der RPE. Die V100.01 schiebt am 07.02.2006 den SPF 01 als Sperrfahrt 30994 in Richtung Holzhau. Wir sehen, dass die Hauptschar mit 40 mm über SO die Schneespitzen vom Gleis reißt, wogegen der Keilpflug, der hinter dem zweiten Drehgestell des Pfluges seinen Platz hat, die größte Arbeit bei 30 mm unter SO verrichtet. Nicht dass ein falscher Eindruck erweckt wird, dass die V100.01 (112 481-7/202 481-8) nur für bevorstehende Streckenräumungen angeschafft wurde und die Zeit zwischendrin in Mulda abgestanden hatte. Sie war unter anderen bei vielen anderen Einsätzen vor Ort oder in der Ferne, insbesondere in den schneelosen Monaten unterwegs und verdiente so ihren Diesel. Ende 2016, am 01. November, wurde sie dann nach 16 Jahren abgestellt und nach Frankenberg (Sachs) zur Zwischenabstellung überführt. Im darauffolgenden Jahr kam es dann zur Übernahme durch die MaS Bahnconsult in Leipzig und deren Überführung ins SEM Chemnitz am 15.02.2017. Mit dem Kaufvertrag am 22.03.2017 besiegelte man den Wechsel der Maschine zwischen beiden Nutzern. Die anstehende Hauptuntersuchung wurde umgehend in Angriff genommen, die mit der Wiederinbetriebnahme am 03.07.2019 vorerst beendet worden ist. Die Lackierung in bordeauxrot, mit der auch die alte Beschilderung als 112 481-7 einhergehen soll, konnte am 30.01.2020 beendet werden.
Blickrichtung: Freiberg Nach Überqueren der Bergstraße mit halbseitigem Schrankenbaum, noch zu DB AG Zeiten in Betrieb genommen, fährt der Zug auf 619 m ü.NN in den heutigen Endpunkt Holzhau bei km 54,7 NM ein und hat dabei 30,7 Kilometer von Freiberg aus zurück gelegt. Am 02.02.2019 begegnete 650 055 (FEG 27742) der Plagwitzer 52 8154-8, die vorher einen gut besetzten Skisonderzug aus dem Leipziger Umland ins Gebirge brachte.
Blickrichtung: Hermsdorf-Rehefeld/Moldava Mit der Aufnahme vom 28.05.2008, wo der Lokführer des VT 3.02 schon die Rückfahrt nach Freiberg als FEG 30419 vorbereitet hatte, beenden wir die Streckenbereisung im derzeitigen Endpunkt. Mit der Blickrichtung zum Bild gebe ich die weitere Richtung vor. Somit begeben wir uns nun auf eine knapp 9 km lange Wanderung bis Moldava im bald folgenden Teil 2b.
Legende
NM-Linie = Nossen – Moldau BGh-Linie = Berthelsdorf – Großhartmannsdorf FH-Linie = Freiberg – Halsbrücke
FEG = Freiberger Eisenbahn Gesellschaft mbH RPE – Rheinland-Pfalz Eisenbahn GmbH
SPNV = Schienenpersonennahverkehr ÖPNV = Öffentlicher Personennahverkehr
Fdl = Fahrdienstleiter Zub = Zugbegleiter/Zugbegleitpersonal Zl = Zugleiter Zlfst = Zuglaufstelle Zlmst = Zuglaufmeldestelle
Asig = Ausfahrsignal Esig = Einfahrsignal BÜ = Bahnübergang Bm = Bahnmeisterei DT = Doppeltraktion DV = Dienstvorschrift EG = Empfangsgebäude Est = Einsatzstelle Hp = Haltepunkt HU = Hauptuntersuchung Kfz = Kraftfahrzeug Rbd = Reichsbahndirektion Rba = Reichsbahnamt SO = Schienenoberkante
Quellenverzeichnis
– Sammlung betrieblicher Vorschriften der RPE – Unterlagen und Zuarbeit der FEG – Unterlagen und Zuarbeit Erik Rauner/Freiberg – Unterlagen und Zuarbeit Frank Schönfelder/Reifland-Wünschendorf – Zuarbeit Dirk Keil/Freiberg – Zuarbeit Andreas Müller/Oberschöna – Uwe Schneider/Langenau – Zuarbeit Martin Stams/Leipzig – Unterlagen aus der Sammlung Heiko Vogler/Freiberg
Bildautoren Heiko Vogler/Freiberg
Weitere Aufnahmen der FEG aus den letzten 20 Jahren sind unter 20_jahre_freiberger_eisenbahn auf instagram zu finden
Lektorat MBC
Januar 2020, Heiko Vogler Alle Rechte vorbehalten